Wann ist die Chance, am höchsten Polarlichter zu sehen?

Polarlichter-Jagd: Wann die Aurora am intensivsten tanzt

Das Nordlicht, die Aurora Borealis, ist ein atemberaubendes Naturschauspiel, das viele Menschen in seinen Bann zieht. Doch wann stehen die Chancen am besten, dieses faszinierende Farbenspiel am Himmel zu erleben? Auch wenn die Aurora ein unberechenbares Phänomen ist, gibt es Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung deutlich erhöhen.

Der beste Zeitraum: Die dunklen Monate

Grundsätzlich gilt: Je dunkler der Himmel, desto besser sind die Chancen, Polarlichter zu sehen. Daher ist die Zeit von August bis April die beste Zeit, um sich auf die Jagd nach der Aurora zu begeben. In diesen Monaten sind die Nächte länger und dunkler, was die Sichtbarkeit des Nordlichts erheblich verbessert. Insbesondere die Monate September, Oktober, Februar und März gelten als besonders aussichtsreich. In diesen Monaten herrscht oft eine gute Mischung aus Dunkelheit, klaren Nächten und noch nicht allzu extremer Kälte.

Die Rolle der Sonnenaktivität

Die Aurora Borealis entsteht durch geladene Teilchen der Sonne, die auf die Erdatmosphäre treffen und dort mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen reagieren. Je höher die Sonnenaktivität, desto mehr dieser Teilchen erreichen die Erde und desto intensiver und häufiger sind die Polarlichter. Die Sonnenaktivität folgt einem elfjährigen Zyklus. Aktuell (2024) befinden wir uns in der Nähe des Maximums dieses Zyklus, was bedeutet, dass die Chancen auf intensive Polarlichter derzeit besonders gut stehen. Es lohnt sich, die Vorhersagen der Sonnenaktivität im Auge zu behalten, um die besten Tage für die Polarlichtjagd auszuwählen.

Wolkenlosigkeit ist Trumpf

Ein wolkenloser Himmel ist natürlich Grundvoraussetzung für die Sichtung von Polarlichtern. Selbst wenn die Aurora stark ist, kann sie hinter einer dichten Wolkendecke verborgen bleiben. Daher ist es wichtig, vorab den Wetterbericht zu prüfen und sich an Orte zu begeben, wo die Wahrscheinlichkeit für klaren Himmel hoch ist.

Die Bedeutung des Standorts

Die geografische Lage spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die besten Chancen auf Polarlichter hat man in der Nähe des sogenannten “Polarlichtovals”, einem Gebiet rund um den magnetischen Nordpol, das sich in etwa zwischen dem 60. und 75. Breitengrad befindet. Typische Orte für die Polarlichtbeobachtung sind:

• Nordnorwegen: Tromsø, Lofoten, Nordkap
• Nordfinnland: Rovaniemi, Levi, Saariselkä
• Schwedisch Lappland: Abisko, Kiruna
• Island: Reykjavik, die gesamte Insel
• Kanada: Yellowknife, Whitehorse
• Alaska: Fairbanks

Die richtige Vorbereitung

Neben der richtigen Reisezeit und dem richtigen Ort ist auch die richtige Vorbereitung wichtig:

• Warme Kleidung: Die Temperaturen in den Polarregionen können sehr niedrig sein. Mehrere Schichten warmer Kleidung, inklusive Thermounterwäsche, Mütze, Handschuhe und warmer Schuhe, sind essentiell.
• Kameraausrüstung: Wer die Polarlichter fotografieren möchte, benötigt eine Kamera mit manuellen Einstellungen, ein Stativ und idealerweise ein Weitwinkelobjektiv.
• Geduld: Die Polarlichtjagd erfordert Geduld. Es kann dauern, bis die Aurora am Himmel erscheint.
• Dunkelheit: Vermeiden Sie Lichtverschmutzung. Suchen Sie sich einen Standort abseits von Städten und künstlichen Lichtquellen.

Fazit

Die beste Zeit, um Polarlichter zu sehen, ist von August bis April, insbesondere die Monate September, Oktober, Februar und März. Achten Sie auf einen klaren Himmel, die Sonnenaktivität und begeben Sie sich an einen Ort in der Nähe des Polarlichtovals. Mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Geduld können Sie dieses unvergessliche Naturschauspiel erleben. Die Aurora Borealis ist und bleibt zwar ein unberechenbares Phänomen, aber mit den genannten Faktoren im Hinterkopf, können Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Polarlichtjagd deutlich erhöhen.