Wann endet der Polartag?

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Auf Spitzbergen verwandelt sich die Landschaft alljährlich in ein Reich der ewigen Sonne. Von Ende April bis Mitte August verschwindet die Nacht, und die Sonne verweilt unaufhörlich am Himmel. Dieses faszinierende Phänomen, bekannt als Polartag, taucht die arktische Insel in ein ungewohntes, taghelles Licht und prägt das Leben von Mensch und Tier.

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Wenn die Sonne niemals untergeht: Das Ende des Polartages auf Spitzbergen

Spitzbergen, die arktische Inselgruppe, ist ein Ort extremer Gegensätze. Eisige Wintermonate voller Dunkelheit werden abgelöst von einer Zeit des endlosen Tages – dem Polartag. Von Ende April bis Mitte August regiert hier die Sonne ununterbrochen am Himmel, ein Spektakel, das die Landschaft verwandelt und das Leben auf einzigartige Weise beeinflusst. Doch wann genau endet dieses beeindruckende Phänomen und was geschieht dann?

Der Polartag, auch Mitternachtssonne genannt, entsteht durch die Neigung der Erdachse zur Sonne. Während der Sommermonate der Nordhalbkugel neigt sich die Arktis der Sonne zu, wodurch sie auch während der Erdrotation nicht unter den Horizont verschwindet. Je weiter nördlich man sich befindet, desto länger dauert der Polartag. Auf Spitzbergen, das zwischen dem 74. und 81. Breitengrad liegt, erstreckt er sich über mehrere Monate.

Das Ende des Polartages: Ein gradueller Abschied

Der Abschied von der Mitternachtssonne ist kein abruptes Ereignis, sondern ein langsamer, gradueller Prozess. In Longyearbyen, der Hauptstadt Spitzbergens, endet der Polartag typischerweise um den 23. August herum. An diesem Tag geht die Sonne zum ersten Mal seit Monaten wieder unter, wenn auch nur kurz. Die Dämmerung am Horizont kündigt das bevorstehende Ende des endlosen Tages an.

Doch auch nach dem 23. August dauert es noch eine Weile, bis die Dunkelheit vollständig Einzug hält. Die Tage werden merklich kürzer und die Sonne verweilt weniger lange am Himmel. Die Temperatur sinkt und die Landschaft beginnt sich auf den kommenden Winter vorzubereiten.

Auswirkungen des Endes des Polartages

Das Ende des Polartages hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Flora und Fauna Spitzbergens.

  • Für die Tierwelt: Die lange Periode mit ununterbrochenem Sonnenlicht ermöglicht es Tieren wie Rentieren, Polarfüchsen und Seevögeln, intensiv Nahrung zu suchen und ihren Nachwuchs aufzuziehen. Mit dem Ende des Polartages müssen sie sich an die kürzeren Tage und die veränderten Lichtverhältnisse anpassen. Die Brutzeit ist vorbei und die Tiere bereiten sich auf den Winter vor.

  • Für die Pflanzenwelt: Die Pflanzen nutzen die lange Zeit mit Sonnenlicht für ein kurzes, aber intensives Wachstum. Mit dem Rückgang des Sonnenlichts verlangsamt sich das Wachstum und die Pflanzen beginnen, sich auf den Winter vorzubereiten.

  • Für die Menschen: Auch für die Bewohner Spitzbergens ist das Ende des Polartages ein bedeutendes Ereignis. Nach Monaten mit ununterbrochenem Sonnenlicht kehrt die Dunkelheit zurück und die Menschen passen ihren Tagesrhythmus an. Die Rückkehr der Dunkelheit wird oft als melancholisch empfunden, aber auch als Beginn einer besinnlichen und ruhigen Zeit.

Mehr als nur Licht und Dunkelheit

Der Polartag und sein Ende sind mehr als nur Lichtphänomene. Sie prägen das Leben auf Spitzbergen auf vielfältige Weise. Sie beeinflussen die Ökologie, das Verhalten der Tiere, das Wachstum der Pflanzen und den Alltag der Menschen. Das allmähliche Verschwinden der Mitternachtssonne markiert den Übergang von einer intensiven Wachstums- und Aktivitätsperiode zu einer Zeit der Ruhe und Vorbereitung auf den harten arktischen Winter.

Ein Besuch in der Übergangszeit

Für Besucher, die Spitzbergen in der Übergangszeit zwischen Polartag und Polarnacht erleben, bietet sich eine einzigartige Möglichkeit. Sie können die letzten Sonnenstrahlen genießen, die ersten Anzeichen der Dunkelheit beobachten und die besondere Atmosphäre dieser Zeit erleben. Die Landschaft ist in sanfte Farben getaucht und die Tierwelt bereitet sich auf den Winter vor. Es ist eine Zeit des Wandels und der Schönheit, die jeden Besucher in ihren Bann zieht.

Fazit:

Das Ende des Polartages auf Spitzbergen ist ein gradueller Prozess, der um den 23. August in Longyearbyen beginnt. Es markiert den Übergang von der Zeit des endlosen Tages zur Zeit der Dunkelheit und beeinflusst das Leben von Mensch und Tier auf vielfältige Weise. Wer Spitzbergen in dieser Übergangszeit besucht, kann ein unvergessliches Naturschauspiel erleben.