Bewegt sich die Erde im Winter oder im Sommer schneller?

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Im Winter rotiert die Erde schneller als im Sommer, was zu einem kürzeren Winterhalbjahr führt. In der Zeit um den 4. Juli erreicht sie ihre maximale Geschwindigkeit von rund 105.000 Kilometern pro Stunde.

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Rastloser Planet: Warum die Erde im Winter schneller rotiert

Die Vorstellung, dass die Erde sich im Winter schneller dreht als im Sommer, mag überraschend klingen, ist aber tatsächlich korrekt. Dieser Geschwindigkeitsunterschied ist zwar minimal und für uns im Alltag nicht spürbar, dennoch ein faszinierendes Phänomen der Himmelsmechanik. Er hat mit dem zweiten Keplerschen Gesetz zu tun, welches besagt, dass ein Planet sich schneller bewegt, wenn er sich näher an seinem Stern befindet. Da die Erde auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreist, ist sie im Winter der Nordhalbkugel (also im Sommer der Südhalbkugel) der Sonne am nächsten (Perihel) und im Sommer der Nordhalbkugel (Winter der Südhalbkugel) am weitesten entfernt (Aphel).

Diese Nähe zur Sonne im Winter führt zu einer stärkeren Gravitationswirkung und somit zu einer höheren Bahngeschwindigkeit. Wichtig ist hierbei die Unterscheidung zwischen Bahngeschwindigkeit und Rotationsgeschwindigkeit. Die Bahngeschwindigkeit beschreibt die Bewegung der Erde um die Sonne, während die Rotationsgeschwindigkeit die Drehung der Erde um ihre eigene Achse betrifft. Die höhere Bahngeschwindigkeit im Winter beeinflusst zwar nicht direkt die Rotationsgeschwindigkeit, aber sie trägt zu einem kürzeren Winterhalbjahr bei. Die Erde legt den kürzeren Abschnitt ihrer Bahn schneller zurück, was den Winter auf der Nordhalbkugel kürzer macht als den Sommer.

Die Angabe von 105.000 Kilometern pro Stunde bezieht sich auf die Bahngeschwindigkeit der Erde und nicht auf die Rotationsgeschwindigkeit. Die Rotationsgeschwindigkeit am Äquator beträgt etwa 1670 Kilometer pro Stunde und variiert nur minimal im Jahresverlauf. Diese minimalen Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, unter anderem durch die Verteilung der Erdmassen, atmosphärische Strömungen und die Gezeiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erde im Winter der Nordhalbkugel tatsächlich schneller um die Sonne kreist, was zu einem kürzeren Winterhalbjahr führt. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde um ihre eigene Achse bleibt hingegen relativ konstant und wird nur minimal von anderen Faktoren beeinflusst. Die im Artikel genannte Geschwindigkeit von 105.000 km/h bezieht sich auf die Bahngeschwindigkeit im Perihel, nicht auf die Rotationsgeschwindigkeit.