Ist TGV schneller als ICE?

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Der TGV übertrifft den ICE in puncto Höchstgeschwindigkeit. Im planmäßigen Betrieb erreicht der französische Hochgeschwindigkeitszug TGV bis zu 320 km/h. Der ICE, sein deutsches Pendant, ist zwar ebenfalls schnell, erreicht aber eine Maximalgeschwindigkeit von 300 km/h, die in der Praxis oft unterschritten wird.

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TGV vs. ICE: Ein Geschwindigkeitsvergleich auf der Schiene

Die Frage, welcher der beiden Hochgeschwindigkeitszüge, der französische TGV (Train à Grande Vitesse) oder der deutsche ICE (Intercity-Express), schneller ist, beschäftigt viele Bahnreisende. Während beide Züge für ihre Geschwindigkeit und ihren Komfort bekannt sind, gibt es doch deutliche Unterschiede, die sich in der Praxis bemerkbar machen.

Die Höchstgeschwindigkeit im direkten Vergleich:

Rein von den technischen Daten her ist die Antwort relativ eindeutig: Der TGV übertrifft den ICE in puncto Höchstgeschwindigkeit. Im planmäßigen Betrieb erreicht der TGV auf geeigneten Strecken bis zu 320 km/h. Der ICE hingegen ist für eine Maximalgeschwindigkeit von 300 km/h zugelassen, die allerdings im regulären Fahrbetrieb nicht immer erreicht wird.

Doch Geschwindigkeit ist nicht alles:

Die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch nur ein Aspekt, der die Reisezeit beeinflusst. Es gibt weitere Faktoren, die eine Rolle spielen:

  • Streckeninfrastruktur: Die Streckenführung und die Beschaffenheit der Gleise sind entscheidend für die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit. Frankreich hat in den letzten Jahrzehnten stark in dedizierte Hochgeschwindigkeitsstrecken für den TGV investiert, die speziell für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind. In Deutschland sind die ICE-Strecken häufiger in bestehende Bahnnetze integriert, was zu Geschwindigkeitsbeschränkungen führen kann.
  • Anzahl der Haltestellen: Je mehr Haltestellen ein Zug anfährt, desto länger dauert die Reise. TGVs verkehren oft auf Direktverbindungen zwischen großen Städten, während ICEs tendenziell mehr Zwischenstopps einlegen.
  • Beschleunigungs- und Bremsverhalten: Auch das Beschleunigungs- und Bremsverhalten der Züge beeinflusst die Reisezeit. Hier können sich die Züge je nach Modell unterscheiden.
  • Pünktlichkeit: Auch die Pünktlichkeit spielt eine wichtige Rolle. Verspätungen können die Reisezeit erheblich verlängern, unabhängig von der Höchstgeschwindigkeit des Zuges.

Die Praxis entscheidet:

Ob der TGV oder der ICE im konkreten Fall schneller ist, hängt also von der jeweiligen Strecke und den gegebenen Umständen ab. Auf langen Direktverbindungen, die über dedizierte Hochgeschwindigkeitsstrecken führen, kann der TGV seinen Geschwindigkeitsvorteil ausspielen. Auf Strecken mit vielen Haltestellen oder Geschwindigkeitsbeschränkungen kann der Unterschied geringer ausfallen.

Fazit:

Der TGV besitzt nominell eine höhere Höchstgeschwindigkeit als der ICE. In der Praxis wird diese jedoch nicht immer erreicht. Die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit und damit die Reisezeit hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, insbesondere von der Streckeninfrastruktur und der Anzahl der Haltestellen. Eine pauschale Aussage darüber, welcher Zug immer schneller ist, lässt sich daher nicht treffen. Es lohnt sich, die Fahrpläne und Reisezeiten für die gewünschte Verbindung zu vergleichen, um die schnellste Option zu finden. Letztendlich ist aber auch der Komfort und die Servicequalität ein wichtiger Faktor für die Wahl des Zuges.