Wird Schimmel durch Erhitzen getötet?

Hitze gegen Schimmel: Ein Trugschluss mit gefährlichen Folgen

Schimmel in den eigenen vier Wänden ist ein weit verbreitetes Problem und kann erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Oftmals greifen Betroffene zu vermeintlich einfachen Lösungen wie Erhitzen, in der Hoffnung, den Schimmelpilz effektiv zu bekämpfen. Doch dieser Ansatz ist trügerisch und kann die Situation sogar verschlimmern.

Wärme kann zwar das Wachstum von Schimmelpilzen eindämmen und die Sporenproduktion vermindern, indem sie den Pilz inaktiviert. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Schimmel vollständig abgetötet oder gar beseitigt wird. Die eigentliche Gefahr geht von den produzierten Mykotoxinen aus, giftigen Stoffwechselprodukten des Schimmels. Diese hartnäckigen Giftstoffe sind hitzeresistent und überstehen selbst hohe Temperaturen unbeschadet. Sie verbleiben im befallenen Material und stellen weiterhin eine gesundheitliche Bedrohung dar, selbst wenn der sichtbare Schimmel verschwunden zu sein scheint.

Auch das Einfrieren befallener Lebensmittel oder Gegenstände ist keine wirksame Methode zur Bekämpfung von Mykotoxinen. Die Kälte stoppt lediglich das Wachstum des Schimmels, die Giftstoffe bleiben jedoch aktiv.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Verteilung der Hitze. Um Schimmel durch Hitze abzutöten, wären extrem hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum erforderlich. Dies ist im häuslichen Umfeld kaum realisierbar und könnte zudem zu Schäden an der Bausubstanz führen.

Die alleinige Behandlung mit Hitze bekämpft zudem nicht die Ursache des Schimmelbefalls. Feuchtigkeit, mangelnde Belüftung und organische Materialien bieten dem Schimmel ideale Wachstumsbedingungen. Ohne die Beseitigung dieser Ursachen wird der Schimmel nach kurzer Zeit wiederkehren, selbst wenn er durch Hitze kurzzeitig inaktiviert wurde.

Daher ist bei Schimmelbefall professionelle Hilfe unerlässlich. Ein Schimmelsanierungsexperte kann den Befall fachgerecht analysieren, die Ursache ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Sanierung einleiten. Dazu gehört neben der Entfernung des befallenen Materials auch die Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle und die Sicherstellung einer ausreichenden Belüftung. Nur so lässt sich ein nachhaltig gesundes Raumklima gewährleisten und die Gesundheit schützen. Vermeintlich einfache Lösungen wie Erhitzen verschleiern das Problem nur und können die gesundheitlichen Risiken durch die verbleibenden Mykotoxine sogar noch erhöhen.