Wie viele Aktien muss man mindestens kaufen?
Ein diversifiziertes Aktienportfolio schützt vor übermäßigen Verlusten. Weniger als 15 Titel bieten zu wenig Streuung. Mit 15 bis 30 Aktien hingegen minimieren Privatanleger effektiv das Risiko einzelner Unternehmen und steigern so die langfristige Stabilität ihres Depots. Eine breite Streuung ist der Schlüssel.
Wie viele Aktien muss man mindestens kaufen? Ein pragmatischer Ansatz
Die Frage nach der minimalen Anzahl an Aktien, die man kaufen sollte, lässt sich nicht mit einer pauschalen Zahl beantworten. Sie hängt stark von individuellen Faktoren wie Risikobereitschaft, Anlagehorizont und der gewünschten Diversifikation ab. Die oft gehörte Empfehlung, mindestens 15 bis 30 Aktien zu halten, um ein diversifiziertes Portfolio zu schaffen, ist ein guter Ausgangspunkt, aber keine absolute Wahrheit. Lassen Sie uns diese Aussage genauer beleuchten und die relevanten Aspekte diskutieren.
Der Mythos der magischen Zahl 15-30:
Die gängige Empfehlung von 15 bis 30 Aktien basiert auf der Idee der Risikominderung durch Diversifikation. Ein Portfolio mit nur wenigen Aktien ist stark von der Performance einzelner Unternehmen abhängig. Fällt eine Aktie stark im Kurs, wirkt sich dies massiv auf das gesamte Portfolio aus. Mit einer größeren Anzahl von Aktien verteilt man dieses Risiko. 15 bis 30 Aktien bieten eine gute Balance zwischen Diversifikation und der überschaubaren Verwaltung des Portfolios. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die reine Anzahl der Aktien nicht das einzige Kriterium für eine erfolgreiche Diversifikation ist.
Wesentlicher als die Anzahl: Sektoren und Branchen diversifizieren
Eine größere Anzahl von Aktien in nur einer Branche oder einem Sektor bietet wenig zusätzlichen Schutz vor Marktschwankungen. Ein Crash im Technologie-Sektor zum Beispiel würde ein Portfolio, das ausschließlich aus Tech-Aktien besteht, unabhängig von der Anzahl der Titel stark beeinträchtigen. Die wirkliche Diversifikation liegt in der Verteilung über verschiedene Branchen (z.B. Technologie, Finanzwesen, Konsumgüter, Energie) und Sektoren (z.B. klein, mittel, gross).
Der Einfluss des Anlagehorizonts und der Risikobereitschaft:
Ein langfristiger Anleger mit hoher Risikobereitschaft könnte auch mit einer geringeren Anzahl von Aktien arbeiten, da er langfristiges Wachstum priorisiert und kurzfristige Schwankungen toleriert. Ein Anleger mit kürzerem Anlagehorizont und geringer Risikobereitschaft hingegen sollte eher auf eine höhere Diversifikation und damit mehr Aktien setzen. Hier spielen individuelle Bedürfnisse und die persönliche Risikotoleranz eine entscheidende Rolle.
Fractional Shares und ETFs – neue Möglichkeiten der Diversifikation:
Der Zugang zu Aktien war früher durch den hohen Preis einzelner Aktien erschwert. Heute ermöglichen Broker jedoch den Kauf von Bruchteilen von Aktien (Fractional Shares), wodurch selbst mit kleinem Kapital eine ausreichende Diversifikation erreichbar ist. Ein weiterer wichtiger Faktor sind ETFs (Exchange-Traded Funds). Diese ermöglichen den einfachen und kostengünstigen Zugang zu einem diversifizierten Aktienkorb, der eine breite Streuung über verschiedene Branchen und Regionen abdeckt. Mit einem einzigen ETF-Kauf kann man so indirekt in dutzende oder sogar hunderte von Aktien investieren.
Fazit:
Die Frage nach der minimalen Anzahl an Aktien ist somit komplexer als es zunächst scheint. Anstatt auf eine magische Zahl zu achten, sollten Anleger sich auf eine durchdachte Diversifikation über verschiedene Branchen und Sektoren konzentrieren, ihren Anlagehorizont und ihre Risikobereitschaft berücksichtigen und die Möglichkeiten von Fractional Shares und ETFs nutzen. Eine fundierte Beratung durch einen Finanzberater kann dabei hilfreich sein. Letztendlich ist die optimale Anzahl von Aktien abhängig von individuellen Zielen und Umständen – eine pauschale Antwort gibt es nicht.
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