Wie lange sollte man Garnelen eingewöhnen?

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Um Garnelen optimal an ihr neues Zuhause zu gewöhnen, ist Geduld gefragt. Nach Ankunft sollten die Tiere in ein Gefäß mit dem Transportwasser umgesiedelt werden. Über einen Zeitraum von etwa zwei Stunden gibt man dann alle 15 Minuten kleine Mengen Aquarienwasser hinzu, um sie sanft an die veränderten Wasserwerte zu adaptieren.

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Der sanfte Einstieg: Garnelen richtig eingewöhnen

Garnelen, diese faszinierenden Kleintiere, bereichern jedes Aquarium. Doch der Umzug stellt für sie einen erheblichen Stress dar. Eine sorgfältige Eingewöhnung ist daher unerlässlich, um den Tieren einen gesunden Start im neuen Becken zu ermöglichen und unnötigen Verlusten vorzubeugen. Die Dauer der Eingewöhnung hängt von mehreren Faktoren ab, aber ein pauschales “Stunden-Schema” greift zu kurz und kann den empfindlichen Krebstieren schaden. Es geht nicht nur um die Zeit, sondern um ein sensibles Vorgehen.

Die entscheidenden Faktoren:

  • Der Transport: Waren die Garnelen lange unterwegs? Ein längerer Transport bedeutet mehr Stress und erfordert eine entsprechend langsamere Eingewöhnung. Beachten Sie die Temperaturdifferenz zwischen Transport- und Aquarienwasser.
  • Die Wasserwerte: Je größer die Unterschiede in pH-Wert, Härte, Nitrit- und Nitratgehalt zwischen Transport- und Aquarienwasser sind, desto langsamer muss die Adaption erfolgen. Ein Tropf-System ist hier entscheidend.
  • Die Garnelenart: Manche Arten sind robuster als andere. Neocaridina-Garnelen (z.B. Red Cherry) sind in der Regel etwas toleranter als Caridina-Garnelen (z.B. Bienen-Garnelen).
  • Die Größe der Garnelen: Kleine Jungtiere sind anfälliger als adulte Tiere.

Die Eingewöhnungsmethode – Schritt für Schritt:

  1. Die Vorbereitung: Stellen Sie ein separates Gefäß (z.B. eine kleine Plastikbox) bereit. Dieses sollte groß genug sein, um die Garnelen bequem aufzunehmen, aber nicht zu groß, damit die Wasserveränderung nicht zu langsam vonstattengeht.
  2. Der Transport: Entfernen Sie die Garnelen vorsichtig aus ihrem Transportbeutel. Vermeiden Sie dabei, das gesamte Transportwasser wegzuschütten – es enthält wichtige Bakterienkulturen, die die Darmflora der Garnelen unterstützen und plötzliche Wasserwechsel vermeiden helfen.
  3. Der Temperaturausgleich: Lassen Sie das Transportwasser und das Aquarienwasser auf die gleiche Temperatur kommen. Dies kann durch langsames Aufwärmen oder Abkühlen des Transportwassers erfolgen.
  4. Die langsame Adaption: Hier kommt es nicht auf eine feste Zeitspanne an, sondern auf die Beobachtung. Beginnen Sie mit dem langsamen Hinzufügen von Aquarienwasser zum Transportwasser über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden. Verwenden Sie dazu am besten ein Tropfsystem (z.B. eine Spritze oder einen Schlauch mit kleinem Durchmesser) oder geben Sie alle 15-30 Minuten kleine Mengen (ca. 10-20% des Gesamtvolumens) hinzu. Achten Sie darauf, dass die Wasserwerte sich langsam angleichen. Ein schneller Wasserwechsel kann zum Tod der Garnelen führen.
  5. Die Beobachtung: Behalten Sie die Garnelen während des gesamten Vorgangs aufmerksam im Auge. Zeigen sie Anzeichen von Stress (z.B. hektische Bewegungen, unnatürliche Körperhaltung), verlangsamen Sie den Prozess und geben Sie noch kleinere Wassermengen hinzu.
  6. Der finale Schritt: Sobald sich die Wasserwerte im Transportbehälter dem Aquarienwasser angenähert haben, können die Garnelen vorsichtig mit einem Kescher ins Hauptbecken umgesetzt werden. Vermeiden Sie das Umsetzen des Wassers aus dem Transportbehälter ins Hauptbecken, um unerwünschte Keime und Parasiten zu vermeiden.

Fazit:

Es gibt keine magische Zeitangabe für die Garneleneingewöhnung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der langsamen und behutsamen Adaption an die neuen Wasserwerte. Beobachten Sie die Tiere genau, passen Sie die Geschwindigkeit an ihre Reaktion an und handeln Sie lieber zu vorsichtig als zu schnell. Nur so gewährleisten Sie Ihren neuen Garnelenbewohnern einen stressfreien Start in ihr neues Zuhause.