Wie lange soll man Tomaten am Strauch lassen?

13 Sicht
Tomaten sollten geerntet werden, wenn sie vollreif sind und eine kräftige rote Farbe haben. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist normalerweise 60-80 Tage nach dem Auspflanzen.
Kommentar 0 mag

Die perfekte Reife: Wann Tomaten vom Strauch gehören

Tomaten, das sonnenverwöhnte Symbol des Sommers, sind aus unseren Gärten und Küchen kaum wegzudenken. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, die prallen Früchte vom Strauch zu pflücken, um ihren vollen Geschmack zu genießen? Die einfache Antwort: Wenn sie reif sind. Doch hinter dieser vermeintlichen Einfachheit verbirgt sich eine kleine Wissenschaft, die von der Sorte, dem Klima und den individuellen Vorlieben abhängt.

Die gängige Empfehlung, Tomaten nach 60-80 Tagen zu ernten, dient lediglich als grober Richtwert. Denn die tatsächliche Reifezeit variiert stark je nach Tomatensorte. Frühreife Sorten wie Stupice oder Vilma können bereits nach 55 Tagen erntereif sein, während spätreifende Sorten wie Ochsenherz oder Brandywine bis zu 90 Tage benötigen. Ein Blick auf die Sortenbeschreibung auf der Saatgutpackung liefert wertvolle Hinweise zur erwarteten Reifezeit.

Neben der Sorte spielt das Klima eine entscheidende Rolle. Ein warmer, sonniger Sommer beschleunigt die Reifung, während kühlere Temperaturen und Regen den Prozess verlangsamen können. Daher ist es wichtiger, den Reifegrad der Tomaten anhand ihres Aussehens, ihrer Haptik und ihres Dufts zu beurteilen, als sich strikt an die Tage zu halten.

Eine reife Tomate erkennt man an ihrer intensiven Farbe. Je nach Sorte leuchtet sie in kräftigem Rot, leuchtendem Gelb, tiefem Orange oder sogar dunklem Violett. Grüne Stellen sollten verschwunden sein, die Farbe sollte gleichmäßig über die gesamte Frucht verteilt sein. Doch Achtung: Ein intensiver Rotton allein ist kein Garant für volle Aromaentfaltung.

Die Haptik liefert weitere Hinweise. Eine reife Tomate gibt auf sanften Druck leicht nach, fühlt sich aber dennoch fest an. Ist die Frucht hart und unnachgiebig, benötigt sie noch Zeit am Strauch. Fühlt sie sich hingegen matschig an, ist sie wahrscheinlich überreif.

Der Geruchssinn ist ein weiterer wichtiger Indikator für die perfekte Reife. Reife Tomaten verströmen ein süßlich-würziges Aroma, das besonders intensiv am Stielansatz wahrnehmbar ist. Fehlt dieser charakteristische Duft, sollte die Tomate noch etwas am Strauch reifen.

Doch was tun, wenn der Herbst naht und die Temperaturen sinken, bevor alle Tomaten ihre volle Reife erreicht haben? Grün geerntete Tomaten reifen zwar nach, entwickeln aber nicht das volle Aroma wie am Strauch gereifte Früchte. Um das Aroma zu optimieren, können die grünen Tomaten in einer Papiertüte mit einem reifen Apfel oder einer Banane gelagert werden. Das von den Früchten abgegebene Ethylen beschleunigt den Reifeprozess.

Für ein intensives Geschmackserlebnis empfiehlt es sich, die Tomaten so lange wie möglich am Strauch reifen zu lassen. Nur so können sie ihr volles Aroma und ihre Süße entfalten. Regelmäßiges Beobachten und Prüfen der Früchte nach Farbe, Haptik und Duft ist der Schlüssel zur perfekten Tomatenernte und zum Genuss des unvergleichlichen Sommergeschmacks.

Und letztlich spielt auch der persönliche Geschmack eine Rolle. Manche bevorzugen die säuerliche Note von leicht unreifen Tomaten, während andere die volle Süße vollreifer Früchte schätzen. Experimentieren Sie und finden Sie heraus, welcher Reifegrad Ihnen am besten schmeckt!