Wie lange hält sich Norovirus auf Kleidung?

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Norovirus auf Kleidung: Eine unterschätzte Gefahr und wirksame Schutzmaßnahmen

Das Norovirus ist ein äußerst ansteckender Krankheitserreger, der weltweit für zahlreiche Ausbrüche von Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich ist. Während wir oft an kontaminierte Lebensmittel oder Oberflächen denken, ist ein weniger beachteter Übertragungsweg die Kleidung. Noroviren können auf Textilien überleben und somit eine potentielle Infektionsquelle darstellen. Wie lange überleben sie dort tatsächlich, und was können wir tun, um uns und andere zu schützen?

Hartnäckigkeit auf Textilien: Länger als erwartet

Studien haben gezeigt, dass Noroviren auf Oberflächen, einschließlich Kleidung, deutlich länger überleben können, als viele annehmen. Unter günstigen Bedingungen – insbesondere bei niedrigeren Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit – können die Viren mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, infektiös bleiben. Das bedeutet, dass kontaminierte Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche auch nach einiger Zeit noch eine Ansteckungsgefahr darstellen können.

Das Problem der “unsichtbaren” Kontamination

Das Tückische an der Kontamination von Kleidung mit Noroviren ist, dass sie oft nicht sichtbar ist. Selbst wenn ein Kleidungsstück sauber aussieht, können sich darauf noch infektiöse Viren befinden, insbesondere wenn es in Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl einer infizierten Person gekommen ist. Dies macht es schwierig, das Risiko einzuschätzen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Wirksame Maßnahmen zur Inaktivierung von Noroviren auf Kleidung

Um die Gefahr einer Übertragung durch kontaminierte Kleidung zu minimieren, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

• Waschen bei hohen Temperaturen: Die effektivste Methode zur Inaktivierung von Noroviren ist das Waschen der Textilien bei mindestens 60 Grad Celsius. Diese Temperatur zerstört die Virusstruktur und macht sie unschädlich.
• Geeignete Waschmittel: Verwenden Sie ein Vollwaschmittel, das Bleichmittel enthält, oder ein spezielles Desinfektionswaschmittel. Beachten Sie dabei die Pflegehinweise der Textilien.
• Sorgfältiges Händewaschen: Nach dem Umgang mit potenziell kontaminierter Wäsche ist gründliches Händewaschen mit Seife und Wasser unerlässlich.
• Lagerung als Alternative: Wenn das Waschen bei hohen Temperaturen nicht möglich ist (z.B. bei empfindlichen Stoffen), kann eine Lagerung der Wäsche für mindestens 7, idealerweise 14 Tage eine wirksame Alternative sein. In dieser Zeitspanne verlieren die meisten Noroviren ihre Infektiosität. Lagern Sie die Kleidung in einem separaten, geschlossenen Behälter oder Beutel, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
• Dampfreinigung: Eine Dampfreinigung kann ebenfalls helfen, Viren abzutöten, insbesondere bei Textilien, die nicht in der Waschmaschine gewaschen werden können.
• Sonneneinstrahlung: UV-Strahlung kann Noroviren inaktivieren. Das Auslegen der Kleidung in der prallen Sonne für mehrere Stunden kann somit eine zusätzliche Maßnahme sein.

Besondere Vorsicht in Gemeinschaftseinrichtungen

In Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kindergärten, in denen das Risiko einer Norovirus-Infektion erhöht ist, sind besonders strenge Hygienemaßnahmen erforderlich. Dazu gehört die sofortige Entfernung und Desinfektion von kontaminierter Kleidung sowie die Schulung des Personals in Bezug auf die korrekte Handhabung von Wäsche.

Fazit

Noroviren auf Kleidung sind eine ernstzunehmende, aber oft unterschätzte Gefahr. Durch das Wissen um die Überlebensfähigkeit der Viren auf Textilien und die Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen können wir das Risiko einer Ansteckung deutlich reduzieren. Achten Sie auf eine sorgfältige Hygiene, insbesondere bei Kontakt mit potenziell kontaminierter Kleidung, und schützen Sie sich und andere vor der Ausbreitung dieser unangenehmen Infektion.