Wie kann ich meine Wohnung sturzsicher machen?

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Sicherheitsmaßnahmen zuhause sind elementar. Entfernen Sie Stolperfallen, sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung und vermeiden Sie die Nutzung von Treppen als Ablagefläche. Antirutschmatten in Bad und an Treppenstufen sowie Gleitschutz unter Teppichen minimieren Sturzrisiken erheblich und schaffen ein sicheres Wohnumfeld.

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Sturzsicher wohnen: Mehr als nur ein paar Antirutschmatten

Stürze sind die häufigste Ursache für Verletzungen im häuslichen Bereich, insbesondere bei älteren Menschen. Doch auch jüngere Bewohner sind nicht immun gegen Unfälle. Eine sturzsichere Wohnung ist daher keine Frage des Alters, sondern der Vorsorge und des verantwortungsvollen Wohnens. Es geht nicht nur um das Vermeiden offensichtlicher Gefahren, sondern um ein ganzheitliches Sicherheitskonzept. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte und bietet praktische Tipps, wie Sie Ihre Wohnung effektiv sturzsicher gestalten können.

1. Die Stolperfallen-Strategie: Sichtbar und unsichtbar

Oftmals lauern die größten Gefahren dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Die klassische Stolperfalle – lose Teppichkanten – sollte selbstverständlich mit Klebeband oder speziellen Teppichklebern fixiert werden. Aber es geht weit darüber hinaus:

  • Kabelsalat bändigen: Stromkabel, Telefonkabel und Ladekabel sollten ordentlich verlegt und – idealerweise – mit Kabelkanälen oder Kabelbindern zusammengefasst werden. Vermeiden Sie Kabel, die quer über den Boden verlaufen.
  • Möbel intelligent platzieren: Achten Sie auf ausreichend Platz zwischen Möbeln, um einen sicheren Bewegungsradius zu gewährleisten. Vermeiden Sie übervolle Räume, in denen man leicht hängen bleiben kann.
  • Ungleichmäßige Bodenbeläge: Übergänge zwischen verschiedenen Bodenbelägen (z.B. Teppich und Fliesen) sollten möglichst nahtlos und eben gestaltet sein. Rutschfeste Übergangsleisten können hier Abhilfe schaffen.
  • Kleinmöbel mit Bedacht: Hocker, Hocker, Fußablagen und niedrige Möbel sollten an einem sicheren Platz stehen und nicht im Weg herumstehen.

2. Licht ins Dunkel: Ausreichende Beleuchtung

Dunkle Räume sind Sturzfallen. Achten Sie auf ausreichend Beleuchtung in allen Räumen, insbesondere in Fluren, Treppenhäusern und Badezimmern. Bewegungsmelder können besonders in dunklen Bereichen hilfreich sein. Auch Nachtlichter im Schlafzimmer und im Flur erhöhen die Sicherheit. Verwenden Sie zusätzlich zu den Deckenleuchten Boden- oder Tischlampen, um Schatten zu vermeiden.

3. Treppen – Herausforderung und Chance:

Treppen stellen ein erhöhtes Sturzrisiko dar. Vermeiden Sie es unbedingt, Gegenstände auf den Treppenstufen abzustellen. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Handläufe anbringen: Sichern Sie Ihre Treppe mit robusten Handläufen auf beiden Seiten.
  • Beleuchtung installieren: Treppen benötigen eine helle und zuverlässige Beleuchtung, idealerweise mit Stufenbeleuchtung.
  • Rutschfeste Beläge: Antirutschmatten oder -streifen auf den Treppenstufen bieten zusätzlichen Halt.
  • Treppenstufen markieren: Eine deutliche Markierung der Stufenkanten, beispielsweise mit farbigen Streifen, kann besonders für sehbehinderte Personen hilfreich sein.

4. Badezimmer – die Risikozone:

Das Badezimmer ist ein besonders gefährlicher Bereich. Hier gilt es, auf folgende Punkte zu achten:

  • Rutschfeste Matten: Verwenden Sie rutschfeste Matten in der Dusche und Badewanne sowie vor dem Waschbecken.
  • Haltegriffe anbringen: Robuste Haltegriffe an der Wand in der Dusche und neben der Toilette bieten zusätzliche Sicherheit.
  • Toilettenaufsatz: Ein Toilettenaufsatz erhöht die Sitzhöhe und erleichtert das Aufstehen.
  • Duschhocker: Ein Duschhocker bietet eine bequeme und sichere Möglichkeit zum Duschen.

5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:

Die Sturzsicherheit Ihrer Wohnung ist kein einmaliger Akt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Wohnung auf mögliche Gefahrenquellen und passen Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen an Ihre Bedürfnisse und den Zustand Ihrer Gesundheit an.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen schaffen Sie eine deutlich sicherere Wohnumgebung und reduzieren das Risiko von Stürzen erheblich. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie unsicher sind oder Unterstützung benötigen. Ihre Sicherheit ist es wert!