Wie Entwässern Bodybuilder ihren Körper?

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Für den Wettkampf optimieren Bodybuilder ihren Körperwasserhaushalt. Unter professioneller Anleitung beginnt dieser Prozess mit einer Phase erhöhter Flüssigkeitszufuhr. Salz und extreme Kohlenhydratreduktion werden vermieden. Die eigentliche Entwässerung startet 24 Stunden vor dem Wettkampf, begleitet von der Meidung körperlicher Anstrengung und Hitze, um die Muskeldefinition zu maximieren.

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Der letzte Schliff: Wie Bodybuilder ihren Körper für den Wettkampf entwässern

Der Auftritt auf der Bühne ist für einen Bodybuilder der Höhepunkt monatelanger harter Arbeit. Nicht nur die Muskelmasse zählt, sondern auch die Definition – und die wird entscheidend durch den Wasserhaushalt beeinflusst. Das gezielte Entwässern, auch “Dehydrierung” genannt, ist daher ein kritischer, aber auch heikler Bestandteil der Wettkampfvorbereitung. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Prozess ausschliesslich unter strenger Aufsicht von erfahrenen Trainern und Ernährungsberatern durchgeführt werden sollte. Ein falsches Vorgehen kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Im Gegensatz zum weit verbreiteten Irrglauben, besteht das Entwässern nicht einfach darin, in den Tagen vor dem Wettkampf radikal auf Flüssigkeit zu verzichten. Vielmehr handelt es sich um einen strategisch geplanten Prozess, der Wochen vor dem entscheidenden Tag beginnt und verschiedene Phasen umfasst.

Phase 1: Die Vorbereitung (Wochen vor dem Wettkampf):

Diese Phase konzentriert sich auf die Optimierung des Gesamt-Wasserhaushaltes. Es geht darum, den Körper an eine kontrollierte Flüssigkeitszufuhr zu gewöhnen und gleichzeitig über eine ausgewogene Ernährung die Natriumzufuhr zu regulieren. Extreme Diäten mit drastischer Kohlenhydratreduktion werden vermieden, da diese den Elektrolythaushalt negativ beeinflussen können und den Körper unnötig stressen. Stattdessen steht eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen im Vordergrund.

Phase 2: Die Feinabstimmung (Tage vor dem Wettkampf):

In den Tagen vor dem Wettkampf wird die Flüssigkeitszufuhr langsam, aber kontrolliert reduziert. Dabei wird die individuelle Reaktion des Athleten genau beobachtet. Wichtig ist, den Flüssigkeitsentzug nicht zu forcieren, sondern ihn langsam und graduell voranzutreiben. Auch die Natriumzufuhr wird in dieser Phase weiter angepasst, um das Wasser im Gewebe optimal zu binden oder freizusetzen. Die Einnahme von bestimmten Elektrolyten kann hier unter ärztlicher oder fachmännischer Anleitung unterstützend eingesetzt werden. Körperliche Anstrengung wird in dieser Phase auf ein Minimum reduziert, um den Körper zu schonen und eine optimale Muskelglykogen-Speicherung zu ermöglichen.

Phase 3: Der “Wasser Cut” (24 Stunden vor dem Wettkampf):

In den letzten 24 Stunden vor dem Wettkampf wird die Flüssigkeitszufuhr auf ein absolutes Minimum reduziert, das aber trotzdem die lebensnotwendige Flüssigkeitsversorgung sicherstellt. Körperliche Aktivität ist in dieser Phase tabu. Auch Saunabesuche, die oft fälschlicherweise als Entwässerungsmethode propagiert werden, sind extrem riskant und sollten unbedingt vermieden werden, da sie zu einem gefährlichen Verlust wichtiger Elektrolyte führen können. Der Fokus liegt hier auf Ruhe, um den Körper optimal auf den Wettkampf vorzubereiten.

Phase 4: Der Wettkampftag:

Am Wettkampftag selbst wird die Flüssigkeitszufuhr minimal gehalten, um die erreichte Muskeldefinition zu erhalten. Die genaue Flüssigkeitszufuhr wird individuell abgestimmt.

Fazit:

Das Entwässern ist ein komplexer Prozess, der ein tiefes Verständnis des menschlichen Körpers und seines Wasserhaushaltes voraussetzt. Es ist absolut unerlässlich, dass Bodybuilder diesen Prozess nur unter der Aufsicht von qualifizierten Fachleuten durchführen. Ein falsches Vorgehen kann zu schweren gesundheitlichen Folgen wie Kreislaufproblemen, Muskelkrämpfen, Schwindel und sogar zum Tod führen. Die Gesundheit geht immer vor dem ästhetischen Ergebnis. Eine optimale Muskeldefinition lässt sich nachhaltiger und gesünder durch gezieltes Training, ausgewogene Ernährung und ausreichende Regeneration erzielen.

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