Wie bekomme ich ein krankes Kind zum trinken?

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Dr. Fegeler vom BVKJ empfiehlt, kranken Kindern kühle Getränke in kleinen Mengen, gegebenenfalls löffelweise, anzubieten. Ein Kind unter zehn Kilogramm benötigt bei Fieber circa 100 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.

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Krankes Kind trinkt nicht? So locken Sie es zum Trinken

Ein krankes Kind will oft nichts essen, aber Trinken ist besonders wichtig, um die Genesung zu unterstützen. Fieber, Erbrechen und Durchfall führen schnell zu Flüssigkeitsverlust, der gerade bei kleinen Kindern gefährlich werden kann. Dr. Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt, kühle Getränke in kleinen Mengen anzubieten, gegebenenfalls sogar löffelweise. Ein Kind unter zehn Kilogramm benötigt bei Fieber etwa 100 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht. Doch wie bringt man ein Kind zum Trinken, wenn es alles verweigert? Hier ein paar Tipps:

Abwechslung ist das Zauberwort:

Vermeiden Sie immer wieder das gleiche Getränk anzubieten. Experimentieren Sie mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Temperaturen. Neben Wasser eignen sich beispielsweise:

  • Ungesüßter Tee: Fencheltee, Kamillentee oder milder Früchtetee können beruhigend wirken und den Flüssigkeitshaushalt unterstützen.
  • Verdünnte Säfte: Mischen Sie Säfte stark mit Wasser, um den Zuckergehalt zu reduzieren. Achten Sie auf Säfte ohne künstliche Zusätze.
  • Elektrolytlösungen: Speziell für Kinder entwickelte Elektrolytlösungen aus der Apotheke helfen, verlorene Salze und Mineralstoffe wieder aufzufüllen, besonders bei Durchfall und Erbrechen.
  • Selbstgemachte Eiswürfel: Aus verdünntem Saft oder Tee lassen sich bunte Eiswürfel herstellen, die das Trinken spielerischer gestalten.
  • Warme Brühe: Eine klare Hühner- oder Gemüsebrühe liefert nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Nährstoffe.
  • Fruchtpüree mit Wasser verdünnt: Besonders bei Übelkeit kann dies eine angenehme Alternative sein.

Die richtige Präsentation:

Auch die Art und Weise, wie Getränke angeboten werden, spielt eine Rolle:

  • Bunte Strohhalme und Becher: Machen Sie das Trinken zu einem kleinen Erlebnis.
  • Kleine Portionen: Anstatt ein großes Glas zu füllen, bieten Sie lieber öfter kleine Mengen an.
  • Löffelweise: Wenn das Kind gar nicht trinken mag, versuchen Sie es löffelweise.
  • Trinkspiele: Erfinden Sie spielerische Rituale rund ums Trinken.
  • Vorbild sein: Trinken Sie selbst regelmäßig und zeigen Sie Ihrem Kind, wie erfrischend es ist.

Wann zum Arzt?

Beobachten Sie Ihr Kind genau. Wenn es trotz aller Bemühungen nicht trinkt, apathisch wirkt, die Augenringe tief eingesunken sind, die Fontanelle eingefallen ist (bei Babys) oder der Urin dunkel und konzentriert ist, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dehydrierung, also Flüssigkeitsmangel, kann gerade bei kleinen Kindern schnell gefährlich werden.

Zusätzlicher Tipp: Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke wie Limonaden oder Nektare. Diese können den Durchfall verschlimmern und den Flüssigkeitsverlust verstärken. Achten Sie auf eine ruhige und entspannte Atmosphäre, die dem Kind das Trinken erleichtert.