Welches Öl hat den höchsten Sonnenschutz?

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Olivenöl schnitt in einer Untersuchung zur UV-Absorption am besten ab und erreichte einen SPF von 7,5. Kokosnussöl folgte knapp dahinter mit einem SPF von 7,1. Diese Ergebnisse verdeutlichen den natürlichen Sonnenschutz bestimmter Pflanzenöle, bieten aber keinen vollständigen Schutz vor Sonnenbrand.

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Das Sonnenöl-Märchen: Welche Pflanzenöle wirklich vor UV-Strahlen schützen

Die Suche nach natürlichen Alternativen zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln ist in den letzten Jahren populärer geworden. Dabei rücken Pflanzenöle immer wieder in den Fokus, oft verbunden mit dem Versprechen eines natürlichen Sonnenschutzes. Doch ist es wirklich so einfach? Bieten Olivenöl, Kokosnussöl und Co. tatsächlich einen zuverlässigen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung?

Eine Studie zur UV-Absorption verschiedener Pflanzenöle hat interessante Ergebnisse geliefert: Olivenöl schnitt mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 7,5 am besten ab, gefolgt von Kokosnussöl mit einem LSF von 7,1. Diese Zahlen scheinen auf den ersten Blick vielversprechend, doch es ist wichtig, diese Ergebnisse im Kontext zu betrachten.

Was bedeutet der LSF wirklich?

Der Lichtschutzfaktor (LSF), auf Englisch SPF (Sun Protection Factor), gibt an, um welchen Faktor sich die Zeit verlängert, die man sich ungeschützt der Sonne aussetzen kann, bevor es zu einem Sonnenbrand kommt. Ein LSF von 7,5 bedeutet also, dass man theoretisch 7,5 Mal länger in der Sonne bleiben kann, ohne zu verbrennen, als ohne Sonnenschutz.

Die Krux mit dem natürlichen Sonnenschutz

Das Problem liegt darin, dass ein LSF von 7,5 im Vergleich zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln, die oft einen LSF von 30 oder höher aufweisen, sehr gering ist. Ein solcher Schutz ist allenfalls für sehr dunkle Hauttypen und kurze Aufenthalte in der Sonne ausreichend.

Die Grenzen der Pflanzenöle als Sonnenschutz

  • Geringer LSF: Wie bereits erwähnt, bieten Pflanzenöle nur einen sehr geringen Schutz vor UV-Strahlung. Dieser Schutz reicht nicht aus, um die Haut vor langfristigen Schäden wie vorzeitiger Hautalterung, Sonnenbrand und Hautkrebs zu bewahren.
  • Uneinheitliche Zusammensetzung: Die Zusammensetzung von Pflanzenölen kann je nach Anbaugebiet, Erntezeitpunkt und Verarbeitungsprozess variieren. Dies bedeutet, dass der tatsächliche LSF eines bestimmten Öls schwanken kann.
  • Mangelnde Stabilität: Pflanzenöle können unter Sonneneinstrahlung oxidieren und ihre Schutzwirkung verlieren.
  • Kein Breitbandschutz: Viele Pflanzenöle bieten keinen ausreichenden Schutz vor UVA-Strahlen, die ebenfalls zur Hautalterung und Hautkrebs beitragen.

Fazit: Pflanzenöle als Ergänzung, nicht als Ersatz

Pflanzenöle können durchaus positive Eigenschaften für die Hautpflege haben. Sie spenden Feuchtigkeit, pflegen und können sogar leichte entzündungshemmende Wirkungen haben. Allerdings sollten sie niemals als alleiniger Sonnenschutz betrachtet werden.

Wichtige Empfehlungen für einen effektiven Sonnenschutz:

  • Verwenden Sie Breitband-Sonnenschutzmittel: Achten Sie auf einen Sonnenschutz, der sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützt und einen LSF von mindestens 30 aufweist.
  • Tragen Sie Sonnenschutzmittel großzügig auf: Die meisten Menschen tragen zu wenig Sonnenschutzmittel auf. Rechnen Sie mit ca. 2 mg pro Quadratzentimeter Haut.
  • Wiederholen Sie die Anwendung regelmäßig: Tragen Sie Sonnenschutzmittel alle zwei Stunden oder nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen erneut auf.
  • Meiden Sie die Mittagssonne: Die UV-Strahlung ist zwischen 11 und 15 Uhr am intensivsten.
  • Tragen Sie schützende Kleidung: Bedecken Sie Ihre Haut mit langer Kleidung, einem Hut und einer Sonnenbrille.

Die Verwendung von Pflanzenölen in Kombination mit herkömmlichen Sonnenschutzmitteln kann durchaus sinnvoll sein, um die Haut zusätzlich zu pflegen. Allerdings sollten Sie sich niemals ausschließlich auf Pflanzenöle als Sonnenschutz verlassen. Ein effektiver Schutz vor UV-Strahlung erfordert eine Kombination aus Breitband-Sonnenschutzmitteln, schützender Kleidung und dem Meiden der Mittagssonne.

Dieser Artikel soll informieren und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Bei Fragen zum Sonnenschutz wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.