Welches Brot macht keinen Blähbauch?

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Brote aus alten Getreidesorten wie Einkorn oder Emmer verursachen oft weniger Blähungen als modernes Weizenbrot, da sie weniger Gluten und andere schwer verdauliche Bestandteile enthalten. Auch Sauerteigbrot kann besser verträglich sein, da die längere Gärung die Verdauung erleichtert. Dinkelbrot ist eine weitere Option, bietet aber je nach Verarbeitung unterschiedliche Verträglichkeiten. Letztlich ist die individuelle Reaktion entscheidend – ein individueller Test verschiedener Brotsorten ist empfehlenswert.
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Der Kampf gegen den Blähbauch: Welches Brot ist der Freund des Bauches?

Ein aufgeblähter Bauch, begleitet von unangenehmen Druckgefühlen und manchmal sogar Schmerzen – wer kennt es nicht? Oftmals sind unsere Ernährungsgewohnheiten der Übeltäter, und Brot, ein Grundnahrungsmittel in vielen Kulturen, steht oft im Verdacht. Doch bevor Sie das Brot komplett vom Speiseplan verbannen, sollten Sie wissen: Nicht jedes Brot ist gleich. Die Wahl der richtigen Brotsorte kann entscheidend sein, um den Blähbauch zu vermeiden und die Verdauung zu unterstützen.

Moderne Weizensorten, die Grundlage vieler handelsüblicher Brote, sind durch Züchtung auf hohen Ertrag optimiert. Dies ging jedoch oft zu Lasten der Verträglichkeit. Der hohe Glutengehalt und andere schwer verdauliche Bestandteile können bei empfindlichen Menschen zu Blähungen, Völlegefühl und anderen Verdauungsbeschwerden führen. Doch es gibt Alternativen, die dem Bauch wohler tun.

Ein Blick zurück in die Geschichte der Ernährung kann helfen: Alte Getreidesorten wie Einkorn und Emmer, die schon vor Jahrtausenden angebaut wurden, erleben derzeit eine Renaissance. Und das nicht ohne Grund. Sie enthalten weniger Gluten und andere potenziell problematische Substanzen als moderner Weizen. Ihr niedrigerer FODMAP-Gehalt, also der Gehalt an fermentierbaren Oligosacchariden, Disacchariden, Monosacchariden und Polyolen, trägt ebenfalls zur besseren Verträglichkeit bei. Diese Kohlenhydrate werden im Dünndarm nur schlecht aufgenommen und können im Dickdarm zu Gasbildung und Blähungen führen. Brote aus Einkorn oder Emmer sind daher oft eine gute Wahl für Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt.

Auch Sauerteigbrot kann eine wohltuende Alternative sein. Die lange Gärung, die für die Herstellung von Sauerteigbrot notwendig ist, verändert die Zusammensetzung des Teigs. Die Mikroorganismen im Sauerteig bauen einen Teil der Kohlenhydrate ab, wodurch das Brot leichter verdaulich wird. Zudem wird das im Getreide enthaltene Phytat, das die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen kann, durch die Sauerteiggärung reduziert. Somit profitieren Sie nicht nur von einer besseren Verträglichkeit, sondern auch von einer verbesserten Nährstoffaufnahme.

Dinkelbrot wird oft als bekömmlicher als Weizenbrot angepriesen. Die Realität ist jedoch komplexer. Dinkel enthält zwar ebenfalls Gluten, allerdings eine andere Art als Weizen. Manche Menschen vertragen Dinkelgluten besser, während andere ähnliche Beschwerden wie bei Weizenbrot erfahren. Auch die Art der Verarbeitung spielt eine Rolle. Vollkorn-Dinkelbrot mit langer Teigführung ist in der Regel verträglicher als helles Dinkelbrot aus Auszugsmehl.

Die entscheidende Frage bleibt: Welches Brot ist das richtige für Sie? Die individuelle Reaktion auf verschiedene Getreidesorten und Verarbeitungsmethoden ist sehr unterschiedlich. Was dem einen guttut, kann beim anderen Beschwerden verursachen. Daher ist Selbstversuch der beste Weg, um das persönlich verträglichste Brot zu finden. Führen Sie ein Ernährungstagebuch und notieren Sie, welche Brotsorten Sie gegessen haben und wie Sie sich danach gefühlt haben. So können Sie Muster erkennen und Ihre Ernährung optimal auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Scheuen Sie sich auch nicht, beim Bäcker Ihres Vertrauens nach der genauen Zusammensetzung und den Herstellungsverfahren der Brote zu fragen. Ein bewusster Umgang mit der Ernährung ist der Schlüssel zu einem glücklichen Bauch und mehr Wohlbefinden.