Welche Wasserhärte mit Enthärtungsanlage?

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Hartes Wasser über 2,5 mmol/l (14 °dH) kann zu Kalkablagerungen in Warmwasserleitungen und -geräten führen. Eine Enthärtungsanlage beugt diesen Schäden vor und erhöht somit die Lebensdauer der betroffenen Installationen.

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Die richtige Wasserhärte mit einer Enthärtungsanlage: Ein Leitfaden für optimalen Schutz und Komfort

Hartes Wasser, definiert durch einen hohen Gehalt an Calcium und Magnesium, kann in unseren Haushalten zu unerwünschten Problemen führen. Kalkablagerungen in Warmwasserleitungen, Boilern, Waschmaschinen und Geschirrspülern sind nicht nur unschön, sondern beeinträchtigen auch die Effizienz der Geräte und können deren Lebensdauer verkürzen. Eine Enthärtungsanlage ist eine effektive Lösung, um dieses Problem zu beheben. Doch welche Wasserhärte ist ideal nach der Installation einer solchen Anlage? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick und hilft Ihnen, die optimale Einstellung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Die Problematik von hartem Wasser

Wie bereits erwähnt, definiert man Wasser mit einem Härtegrad über 2,5 mmol/l (14 °dH) als hart. Diese hohe Konzentration an Mineralien führt zu Kalkablagerungen, die sich an Heizstäben, Ventilen und anderen Bauteilen festsetzen. Die Folgen sind vielfältig:

  • Erhöhter Energieverbrauch: Kalkablagerungen wirken isolierend und erschweren die Wärmeübertragung, wodurch Geräte mehr Energie verbrauchen, um die gleiche Leistung zu erbringen.
  • Verkürzte Lebensdauer von Geräten: Die Kalkablagerungen können Bauteile beschädigen und zu frühzeitigem Verschleiß führen.
  • Höherer Verbrauch von Reinigungsmitteln: Hartes Wasser reduziert die Wirksamkeit von Seifen und Waschmitteln, wodurch mehr Produkt benötigt wird, um das gleiche Reinigungsergebnis zu erzielen.
  • Unschöne Ablagerungen: Kalkablagerungen sind nicht nur in Geräten sichtbar, sondern auch auf Armaturen, Fliesen und in Duschen.

Die Funktion der Enthärtungsanlage

Eine Enthärtungsanlage, meist basierend auf dem Ionenaustauschverfahren, reduziert die Härte des Wassers, indem sie Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen austauscht. Das Ergebnis ist weicheres Wasser, das weniger Kalkablagerungen verursacht.

Welche Wasserhärte ist optimal nach der Enthärtung?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht pauschal, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter:

  • Persönliche Präferenz: Einige Menschen bevorzugen weiches Wasser, da es sich angenehmer auf der Haut anfühlt und weniger Rückstände auf Oberflächen hinterlässt. Andere empfinden es als “schmierig” und bevorzugen einen gewissen Mineralgehalt.
  • Art der Installation: Bei empfindlichen Installationen, wie beispielsweise in gewerblichen Betrieben mit hohen Anforderungen an die Wasserqualität (z.B. Brauereien, Laboratorien), kann eine nahezu vollständige Enthärtung sinnvoll sein.
  • Gesundheitliche Aspekte: Obwohl Trinkwasserrichtlinien keine spezifischen Anforderungen an die Wasserhärte stellen, ist es wichtig zu beachten, dass der vollständige Entzug von Mineralien aus dem Wasser nicht empfohlen wird.

Empfehlungen für die optimale Wasserhärte:

  • Idealbereich: Die meisten Experten empfehlen eine Wasserhärte zwischen 1,5 und 8,4 °dH (0,27 bis 1,5 mmol/l) nach der Enthärtung. Dieser Bereich bietet einen guten Kompromiss zwischen Schutz vor Kalkablagerungen und dem Erhalt wichtiger Mineralien im Wasser.
  • Einstellung der Anlage: Die Enthärtungsanlage sollte so eingestellt werden, dass die gewünschte Wasserhärte erreicht wird. Moderne Anlagen verfügen oft über eine Härtegradregelung, mit der sich die Wasserhärte präzise einstellen lässt.
  • Regelmäßige Kontrolle: Es ist ratsam, die Wasserhärte nach der Enthärtung regelmäßig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Anlage korrekt funktioniert und die gewünschte Wasserhärte erreicht wird. Hierfür gibt es einfache Teststreifen oder Testkits im Fachhandel.

Warum eine Rest-Härte wichtig ist:

Obwohl hartes Wasser unerwünschte Folgen haben kann, ist es wichtig zu betonen, dass ein gewisser Mineralgehalt im Wasser auch positive Auswirkungen haben kann:

  • Geschmack: Mineralien tragen zum Geschmack des Wassers bei. Vollständig enthärtetes Wasser kann fad schmecken.
  • Gesundheit: Calcium und Magnesium sind wichtige Mineralien für unseren Körper. Auch wenn die Aufnahme über Trinkwasser nicht die Hauptquelle darstellt, kann ein gewisser Gehalt dazu beitragen, den täglichen Bedarf zu decken.

Fazit:

Die Installation einer Enthärtungsanlage ist eine sinnvolle Investition, um Ihre Installationen vor Kalkablagerungen zu schützen und die Lebensdauer Ihrer Geräte zu verlängern. Die optimale Wasserhärte nach der Enthärtung liegt idealerweise zwischen 1,5 und 8,4 °dH. Achten Sie darauf, die Anlage entsprechend Ihren Bedürfnissen und Vorlieben einzustellen und die Wasserhärte regelmäßig zu kontrollieren, um eine optimale Balance zwischen Schutz, Komfort und gesundheitlichen Aspekten zu gewährleisten. Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Fachmann, um die richtige Einstellung für Ihre spezifische Situation zu finden.