Welche Kleidung für Kleiderschwimmen?

Kleiderschwimmen: Eine Herausforderung und ihre Tücken – Die richtige Kleidung macht den Unterschied

Kleiderschwimmen ist eine Übung, die oft in der Ausbildung von Rettungsschwimmern, bei der Vorbereitung auf Triathlonveranstaltungen oder einfach nur zur Selbsterfahrung und Notfallvorsorge eingesetzt wird. Es simuliert realistische Situationen, in denen man unerwartet bekleidet ins Wasser geraten könnte. Der erhöhte Wasserwiderstand durch nasse Stoffe ist dabei eine immense Herausforderung, die Schwimmbewegungen verlangsamt und extrem anstrengend macht. Doch welche Kleidung ist für dieses spezielle Training am besten geeignet und wie kann man die Belastung minimieren?

Die Herausforderung Kleiderschwimmen:

Wie bereits erwähnt, wird durch nasse Kleidung der Wasserwiderstand drastisch erhöht. Dies erschwert nicht nur die Fortbewegung, sondern kann auch die Atmung beeinträchtigen und zu schnellerer Ermüdung führen. Kraulen, normalerweise eine der effizientesten Schwimmstile, wird im bekleideten Zustand zu einer wahren Kraftprobe. Daher ist die Wahl der richtigen Kleidung entscheidend.

Die falsche Wahl: Was man vermeiden sollte:

• Schwere Stoffe: Jeans, dicke Baumwollpullover oder schwere Jacken saugen sich mit Wasser voll und werden unglaublich schwer. Sie ziehen den Schwimmer regelrecht nach unten und machen es fast unmöglich, sich über Wasser zu halten.
• Sperrige Kleidung: Weite, flatternde Kleidung wie lange Röcke oder weite Hosen bieten dem Wasser unnötig viel Angriffsfläche und bremsen den Schwimmer aus.
• Kleidung mit Taschen: Volle Taschen mit Schlüsseln, Handys oder anderen Gegenständen sind nicht nur unbequem, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar.
• Schuhe: Schuhe, insbesondere schwere Stiefel, ziehen den Schwimmer nach unten und erschweren das Treten.

Die richtige Wahl: Was ist empfehlenswert?

Das Ziel ist, Kleidung zu wählen, die möglichst wenig Wasser aufnimmt, eng am Körper anliegt und die Bewegungsfreiheit nicht unnötig einschränkt. Hier einige Empfehlungen:

• Leichte, synthetische Stoffe: Funktionskleidung aus Polyester, Elasthan oder ähnlichen Materialien nimmt wenig Wasser auf, trocknet schnell und bietet eine gute Bewegungsfreiheit.
• Eng anliegende Kleidung: Leggings, enganliegende T-Shirts oder dünne Neoprenanzüge sind ideal, da sie den Wasserwiderstand minimieren.
• Sportbekleidung: Sportbekleidung ist oft atmungsaktiv und schnelltrocknend und eignet sich daher gut für das Kleiderschwimmen.
• Badehose/Badeanzug unter der Kleidung: Eine Badehose oder ein Badeanzug unter der Kleidung sorgt für zusätzlichen Komfort und verhindert, dass die Kleidung direkt auf der Haut reibt.
• Ggf. Kopfbedeckung: Eine Badekappe oder ein eng anliegendes Stirnband kann verhindern, dass lange Haare das Gesicht verdecken und die Sicht beeinträchtigen.

Sicherheitshinweise:

• Niemals alleine üben: Kleiderschwimmen sollte immer unter Aufsicht einer erfahrenen Person oder in einem sicheren Umfeld mit Rettungsschwimmern stattfinden.
• Kenntnisse über Selbstrettung: Vor dem Kleiderschwimmen sollten grundlegende Kenntnisse über Selbstrettungstechniken vorhanden sein.
• Langsam steigern: Beginnen Sie mit kurzen Schwimmeinheiten in leichter Kleidung und steigern Sie die Dauer und die Schwere der Kleidung allmählich.
• Auf den Körper hören: Bei Anzeichen von Überanstrengung oder Erschöpfung sollte das Training sofort abgebrochen werden.

Fazit:

Kleiderschwimmen ist eine wertvolle Übung, um sich auf unerwartete Situationen vorzubereiten. Die richtige Kleidung ist dabei entscheidend, um die Belastung zu minimieren und das Training effektiv und sicher zu gestalten. Leichte, eng anliegende Kleidung aus synthetischen Stoffen ist die beste Wahl. Wichtig ist aber vor allem die Sicherheit – niemals alleine üben und auf den Körper hören. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung kann Kleiderschwimmen zu einer wertvollen Erfahrung und einem wichtigen Beitrag zur eigenen Sicherheit werden.