Welche iPhones sind 100 % wasserdicht?

iPhone und Wasser: Zwischen Schutz und Illusion der Wasserdichtigkeit

Die Frage, ob iPhones wasserdicht sind, beschäftigt viele Nutzer. Die einfache Antwort lautet: Nein, kein iPhone ist zu 100% wasserdicht. Apple selbst wirbt auch nicht explizit mit „Wasserdichtigkeit“, sondern verwendet Begriffe wie „wassergeschützt“ oder „spritzwassergeschützt“. Dieser Unterschied ist entscheidend.

Was bedeuten die IP-Zertifizierungen?

Seit dem iPhone 7 hat Apple begonnen, seine Geräte mit einer IP-Zertifizierung auszustatten. Modelle wie das iPhone 7, 8, 8 Plus und X verfügen über die IP67-Zertifizierung. Diese Kennzeichnung gibt Auskunft über den Schutzgrad eines Geräts gegen Staub (erste Ziffer) und Wasser (zweite Ziffer).

• IP67 bedeutet:
  • 6: Vollständiger Schutz gegen Staub.
  • 7: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser bis zu 1 Meter Tiefe für maximal 30 Minuten.

Neuere Modelle wie das iPhone XS, XS Max und neuer bieten sogar die IP68-Zertifizierung.

• IP68 bedeutet:
  • 6: Vollständiger Schutz gegen Staub.
  • 8: Schutz gegen dauerndes Untertauchen in Wasser bis zu einer Tiefe von mehr als 1 Meter. Die genaue Tiefe und Dauer werden jedoch vom Hersteller definiert und können variieren.

Was bedeutet das in der Praxis?

Die IP-Zertifizierungen geben eine gewisse Sicherheit. Ein versehentliches Eintauchen in ein Waschbecken, ein kurzer Regenschauer oder ein Spritzer Wasser beim Abwaschen sollten dem iPhone in der Regel nichts anhaben. Allerdings sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Die Illusion der Wasserdichtigkeit:

Obwohl die IP-Zertifizierungen einen Schutz bieten, gibt es wichtige Einschränkungen:

• Garantie: Wasserschäden sind in der Regel nicht von der Apple-Garantie abgedeckt.
• Testbedingungen: Die Tests für die IP-Zertifizierung werden unter Laborbedingungen mit klarem Wasser durchgeführt. Salzwasser, chlorhaltiges Schwimmbadwasser, Seifenwasser oder andere Flüssigkeiten können die Schutzmechanismen des iPhones beeinträchtigen.
• Abnutzung: Die Dichtungen, die das iPhone vor Wasser schützen, können im Laufe der Zeit durch Abnutzung oder Beschädigung an Wirksamkeit verlieren. Ein Sturz oder das Öffnen des Geräts können die Wasserdichtigkeit beeinträchtigen.
• Hitze: Extreme Temperaturen können die Dichtungen beschädigen.
• Alter: Ältere iPhones, auch wenn sie über eine IP-Zertifizierung verfügen, sind aufgrund des Alters der Dichtungen anfälliger für Wasserschäden.

Empfehlungen für den Umgang mit iPhones und Wasser:

• Vorsicht ist besser als Nachsicht: Vermeiden Sie den Kontakt Ihres iPhones mit Wasser, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
• Reinigung: Verwenden Sie ein leicht feuchtes, fusselfreies Tuch, um Ihr iPhone zu reinigen. Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel.
• Trocknen: Wenn Ihr iPhone nass geworden ist, schalten Sie es aus und trocknen Sie es vorsichtig mit einem Tuch ab. Entfernen Sie überschüssiges Wasser aus den Anschlüssen.
• Laden: Laden Sie Ihr iPhone nicht, wenn es nass ist. Warten Sie, bis es vollständig getrocknet ist.
• Reparatur: Lassen Sie Ihr iPhone von einem autorisierten Service-Provider reparieren, um die Wasserdichtigkeit nicht zu beeinträchtigen.

Fazit:

iPhones bieten einen gewissen Schutz gegen Wasser, sind aber keinesfalls wasserdicht. Die IP-Zertifizierungen sind ein nützlicher Anhaltspunkt, aber keine Garantie für absoluten Schutz. Ein vorsichtiger Umgang mit dem Gerät ist weiterhin empfehlenswert, um teure Wasserschäden zu vermeiden. Betrachten Sie die “Wasserdichtigkeit” Ihres iPhones als einen zusätzlichen Schutz und nicht als eine Lizenz zum sorglosen Umgang mit Wasser.

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