Was tun, damit Nierenstein schneller abgeht?

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Kleine Nierensteine bis etwa sieben Millimeter können oft auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Viel Trinken unterstützt den Prozess, während Bewegung zur Lockerung beitragen kann. Medikamente wie Tamsulosin, sogenannte Alphablocker, erleichtern die Passage des Steins durch die Harnwege und fördern so die Ausleitung.

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Nierensteine schneller loswerden: Was wirklich hilft und wann Sie zum Arzt müssen

Nierensteine können äußerst schmerzhaft sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Die gute Nachricht ist: Kleine Steine können oft ohne operative Eingriffe ausgeschieden werden. Dieser Artikel beleuchtet, was Sie selbst tun können, um den Abgang eines Nierensteins zu beschleunigen und wann ein Arztbesuch unerlässlich ist.

Die Grundlagen: Was sind Nierensteine und warum sind sie so schmerzhaft?

Nierensteine entstehen, wenn sich bestimmte Mineralien und Salze im Urin konzentrieren und kristallisieren. Diese Kristalle können dann zu kleinen “Steinen” zusammenwachsen. Wenn ein solcher Stein durch die Harnwege wandert, kann er diese verstopfen und heftige Schmerzen, oft als Koliken beschrieben, verursachen.

Was Sie selbst tun können, um den Abgang zu beschleunigen:

  • Hydration ist Trumpf: Das A und O bei der Nierensteintherapie ist, ausreichend zu trinken. Ziel sollte es sein, die Urinmenge auf mindestens 2 bis 3 Liter pro Tag zu erhöhen. Wasser ist die beste Wahl, aber auch ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte können helfen. Durch die erhöhte Urinmenge wird der Stein regelrecht “gespült” und die Harnwege werden erweitert. Achten Sie darauf, dass Ihr Urin hellgelb und nicht dunkel ist – das ist ein gutes Zeichen für ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

  • Bewegung fördert den Abgang: Leichte Bewegung wie Spaziergänge oder sanftes Hüpfen kann dazu beitragen, den Stein in Bewegung zu halten und seinen Weg durch die Harnwege zu erleichtern. Vermeiden Sie jedoch Überanstrengung, da dies die Schmerzen verschlimmern kann.

  • Schmerzlinderung: Gegen die Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Beachten Sie jedoch die Dosierungsempfehlungen und konsultieren Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Krampflösende Mittel: Auch krampflösende Mittel können helfen, die Schmerzen zu lindern, indem sie die Muskulatur der Harnwege entspannen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach geeigneten Präparaten.

  • Spezifische Ernährung (mit Vorsicht!): Es gibt keine allgemeingültige Diät für Nierensteinpatienten. Die Ernährung sollte an die Art des Nierensteins angepasst werden. Bei Calcium-Oxalat-Steinen beispielsweise kann es sinnvoll sein, den Konsum von oxalathaltigen Lebensmitteln wie Spinat oder Rhabarber zu reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einem Ernährungsberater, um eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln.

Medikamentöse Unterstützung:

  • Alphablocker (z.B. Tamsulosin): Diese Medikamente entspannen die Muskulatur der Harnleiter und erleichtern so den Durchtritt des Steins. Sie werden häufig von Ärzten verschrieben, insbesondere bei Steinen, die etwas größer sind.

Wann Sie unbedingt zum Arzt müssen:

  • Starke, unerträgliche Schmerzen: Wenn die Schmerzen trotz Schmerzmittel nicht nachlassen oder sich sogar verschlimmern, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

  • Fieber oder Schüttelfrost: Diese Symptome können auf eine Infektion hinweisen, die durch den blockierten Harnweg verursacht wurde. Eine sofortige Behandlung ist erforderlich.

  • Übelkeit und Erbrechen: Anhaltende Übelkeit und Erbrechen können zu Dehydration führen und die Situation verschlimmern.

  • Blut im Urin: Obwohl Blut im Urin bei Nierensteinen häufig vorkommt, sollte es dennoch ärztlich abgeklärt werden, um andere Ursachen auszuschließen.

  • Ausbleibender Urin: Wenn Sie trotz Trinkens kaum oder gar keinen Urin absetzen, kann dies auf eine komplette Blockade der Harnwege hinweisen.

Was passiert beim Arzt?

Der Arzt wird Sie zunächst untersuchen und möglicherweise bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie (CT) durchführen, um die Größe und Lage des Steins zu bestimmen. Abhängig von der Größe, Lage und Ihren Symptomen wird der Arzt dann eine geeignete Behandlungsmethode empfehlen. Diese kann von oben genannten Maßnahmen bis hin zu invasiveren Eingriffen wie der Stoßwellentherapie (ESWL) oder einer Operation reichen.

Fazit:

Viele Nierensteine können durch ausreichendes Trinken, Bewegung und Schmerzmittel auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Alphablocker können den Prozess zusätzlich unterstützen. Es ist jedoch entscheidend, die Signale des Körpers ernst zu nehmen und bei starken Schmerzen, Fieber oder anderen besorgniserregenden Symptomen umgehend einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können Komplikationen verhindern und Ihnen helfen, die schmerzhafte Erfahrung so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Denken Sie daran, dass dieser Artikel keine ärztliche Beratung ersetzt. Suchen Sie immer einen Arzt auf, um eine individuelle Diagnose und Behandlung zu erhalten.

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