Was tun bei zu wenig Urin?

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Eine angepasste Ernährung kann die Nierenfunktion unterstützen. Bei geringer Urinmenge empfiehlt sich eine kalium-, natrium- und eiweißarme Kost. Bei vermehrter Ausscheidung hingegen ist eine kalium- und natriumreiche Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr wichtig, um Elektrolytverluste auszugleichen.

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Zu wenig Urin: Ursachen, Folgen und was Sie tun können

Oligurie, der medizinische Fachausdruck für vermindertes Harnvolumen, ist ein ernstzunehmender Zustand, der verschiedene Ursachen haben kann und auf keinen Fall ignoriert werden sollte. Weniger als 400 ml Urin pro Tag bei Erwachsenen deuten auf ein Problem hin. Dieses Problem kann harmlos sein, aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. Daher ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen und entsprechend zu reagieren.

Mögliche Ursachen für Oligurie:

Die Ursachen für zu wenig Urin sind vielfältig und reichen von banalen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen. Hier einige Beispiele:

  • Dehydration: Die häufigste Ursache. Ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist essentiell für die Nierenfunktion. Schwitzen, Durchfall, Erbrechen oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr führen schnell zu Dehydration und Oligurie.

  • Niereninsuffizienz (akut oder chronisch): Schäden an den Nieren, beispielsweise durch Infektionen, Entzündungen, Medikamenten-Nebenwirkungen oder angeborene Erkrankungen, beeinträchtigen die Fähigkeit der Nieren, Urin zu produzieren.

  • Herzinsuffizienz: Ein geschwächtes Herz kann die Nieren nicht ausreichend mit Blut versorgen, was die Urinproduktion reduziert.

  • Schock: Bei einem Schock (z.B. septischer Schock, hypovolämischer Schock) wird die Blutversorgung der Nieren stark eingeschränkt.

  • Obstruktion der Harnwege: Nierensteine, Tumore oder Verengungen in den Harnwegen können den Urinfluss behindern und zu Oligurie führen.

  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie z.B. bestimmte Schmerzmittel (NSAR), können die Nierenfunktion beeinträchtigen.

  • Prostatahyperplasie (Vergrößerung der Prostata): Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata den Harnfluss behindern.

Was tun bei zu wenig Urin?

Bei anhaltend geringer Urinmenge ist ein Arztbesuch unerlässlich. Selbstmedikation ist nicht ratsam. Der Arzt wird die Ursache der Oligurie durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen oder Röntgenaufnahmen abklären.

Vor dem Arztbesuch:

  • Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Trinken Sie ausreichend Wasser, ungesüßten Tee oder klare Brühe. Achtung: Bei bestimmten Herz- oder Nierenerkrankungen kann eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr jedoch kontraindiziert sein. Dies sollte mit dem Arzt abgeklärt werden.

  • Vermeiden Sie dehydrierende Getränke: Alkohol und koffeinhaltige Getränke entziehen dem Körper Flüssigkeit.

  • Notieren Sie Ihre Symptome: Wann begannen die Beschwerden? Welche weiteren Symptome bestehen (z.B. Schmerzen, Schwellungen, Fieber)? Welche Medikamente nehmen Sie ein? Diese Informationen helfen dem Arzt bei der Diagnose.

Ernährung bei Oligurie: Eine angepasste Ernährung kann die Nierenfunktion unterstützen, jedoch ersetzt sie nicht die ärztliche Behandlung. Bei geringer Urinmenge empfiehlt sich in der Regel eine kalium-, natrium- und eiweißarme Kost. Die konkrete Ernährungsberatung sollte jedoch im Einzelfall mit einem Arzt oder Ernährungsberater abgestimmt werden. Eine pauschale Empfehlung ist aufgrund der vielfältigen Ursachen von Oligurie nicht möglich.

Fazit:

Oligurie ist ein ernstzunehmendes Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Eine Selbstbehandlung ist nicht ratsam. Bei anhaltend geringer Urinmenge ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Komplikationen verhindern.