Was tun bei Blütenendfäule an Tomaten?

Blütenendfäule bei Tomaten: Nicht nur ein Kalziumproblem

Blütenendfäule, die sich durch braune, ledrige Flecken am unteren Ende der Tomatenfrucht zeigt, ist ein häufiger Frustfaktor im Gemüsegarten. Oft wird Kalziummangel als Hauptursache genannt, doch die Wahrheit ist komplexer. Während ein Kalziummangel im Boden tatsächlich eine Rolle spielen kann, ist er meist nicht der alleinige Übeltäter. Vielmehr handelt es sich um ein Problem der Kalziumverfügbarkeit für die Pflanze. Das bedeutet, selbst wenn ausreichend Kalzium im Boden vorhanden ist, kann die Pflanze es unter bestimmten Bedingungen nicht aufnehmen und transportieren.

Die wahren Ursachen der Blütenendfäule:

• Unregelmäßige Wasserversorgung: Schwankende Bodenfeuchtigkeit, insbesondere Trockenstress, stört die Kalziumaufnahme der Pflanze. Tomaten benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung, besonders während der Fruchtbildung. Kurzzeitige Trockenperioden, gefolgt von starkem Gießen, verschlimmern das Problem.
• Falsche Düngung: Ein Übermaß an Stickstoff, insbesondere in Form von Ammonium, kann die Kalziumaufnahme hemmen. Auch ein unausgewogenes Verhältnis von Kalium und Magnesium zu Kalzium kann die Blütenendfäule begünstigen.
• Beschädigte Wurzeln: Durch unsachgemäßes Umtopfen oder Schädlingsbefall geschädigte Wurzeln können die Wasser- und Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, was wiederum zu Kalziummangelerscheinungen führt.
• Zu schneller Fruchtentwicklung: Bei schnell wachsenden Sorten und üppigem Fruchtansatz kann der Kalziumbedarf der Pflanze den vorhandenen Vorrat übersteigen, selbst bei optimalen Bedingungen.
• Boden-pH-Wert: Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann die Verfügbarkeit von Kalzium im Boden beeinflussen. Der ideale pH-Wert für Tomaten liegt zwischen 6,0 und 6,8.

Bekämpfung und Vorbeugung:

• Gleichmäßiges Gießen: Achten Sie auf eine konstante Bodenfeuchtigkeit. Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Temperaturschwankungen zu vermeiden.
• Ausgewogene Düngung: Verwenden Sie einen speziellen Tomatendünger mit ausgewogenem Nährstoffverhältnis. Vermeiden Sie eine Überdüngung mit Stickstoff.
• Kalziumversorgung optimieren: Bei ersten Anzeichen von Blütenendfäule kann eine Blattdüngung mit Kalzium helfen. Auch das Einarbeiten von Kalk in den Boden vor der Pflanzung kann die Kalziumverfügbarkeit langfristig verbessern. Beachten Sie jedoch den pH-Wert Ihres Bodens.
• Sortenwahl: Wählen Sie robuste und weniger anfällige Tomatensorten.
• Gesunder Boden: Ein gesunder Boden mit ausreichend organischer Substanz fördert das Wurzelwachstum und die Nährstoffverfügbarkeit.

Fazit: Blütenendfäule ist ein komplexes Problem, das mehr als nur Kalziummangel im Boden beinhaltet. Durch eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen und gezielten Eingriffen können Sie Ihre Tomatenpflanzen effektiv schützen und eine reiche Ernte gesunder Früchte genießen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Wasserversorgung, eine ausgewogene Düngung und einen gesunden Boden – Ihre Tomaten werden es Ihnen danken!

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