Was passiert, wenn ein frisches Tattoo nass wird?

Frisch gestochen und nass geworden? Was jetzt mit deinem neuen Tattoo passiert

Ein neues Tattoo ist mehr als nur ein Kunstwerk auf der Haut – es ist eine offene Wunde, die sorgfältige Pflege benötigt, um optimal zu heilen. Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zur perfekten Tattoo-Genesung ist Feuchtigkeit. Aber was genau passiert, wenn dein frisches Tattoo nass wird, und wie kannst du Schäden minimieren?

Die Antwort ist nicht immer einfach und hängt von der Art des Wassers, der Dauer des Kontakts und dem Stadium der Heilung ab. Betrachten wir die verschiedenen Szenarien genauer:

Trinkwasser: Ein versehentlicher Spritzer Leitungswasser ist meist kein Weltuntergang. Wichtig ist, das Tattoo anschließend sanft mit einem sauberen Tuch abzutupfen und nicht zu reiben. Vermeide Seife in den ersten Tagen und verwende nur eine pH-neutrale Waschlotion, falls nötig.

Duschen: Eine kurze, lauwarme Dusche ist grundsätzlich erlaubt, solange du starkes Reiben oder direktes Bestrahlen mit dem Duschkopf vermeidest. Die Dauer des Kontakts mit Wasser sollte so kurz wie möglich sein. Tupfe das Tattoo danach vorsichtig trocken.

Schweiß: Schweiß kann, ähnlich wie Wasser, die Heilung beeinträchtigen, da er Bakterien enthält und die Haut aufweichen kann. Nach dem Sport oder körperlicher Anstrengung solltest du dein Tattoo daher vorsichtig reinigen und trocknen.

Schwimmbad und Whirlpool (Der Super-GAU!): Hier wird es kritisch. Chlorhaltiges Wasser in Schwimmbädern und Whirlpools ist Gift für ein frisches Tattoo. Das Chlor trocknet die Haut extrem aus, kann Reizungen verursachen und die Farbintensität des Tattoos beeinträchtigen. Noch schlimmer ist das Risiko einer Infektion. Das offene Tattoo ist ein gefundenes Fressen für Bakterien und Keime, die sich in solchen Umgebungen tummeln.

Salzwasser (Zwiespältig): Die Wirkung von Salzwasser ist umstritten. Einerseits kann es eine natürliche antiseptische Wirkung haben und somit potenziell die Heilung unterstützen. Andererseits kann es die Haut stark austrocknen und bei längerer Einwirkung reizen. Wenn du dich im Meer befindest, spüle dein Tattoo direkt danach gründlich mit sauberem Trinkwasser ab und trage eine Tattoo-Pflegecreme auf.

Was passiert also konkret, wenn dein frisches Tattoo nass wird?

• Aufquellen der Haut: Die Haut wird weich und anfälliger für Bakterien.
• Auswaschen der Farbe: Insbesondere in den ersten Tagen kann überschüssige Farbe aus dem Tattoo gespült werden, was zu einem blasseren Ergebnis führen kann.
• Infektionen: Das offene Tattoo wird zum Einfallstor für Bakterien und Keime, was zu Entzündungen, Rötungen, Schwellungen und Eiterbildung führen kann.
• Verlängerte Heilungsdauer: Die Heilung wird verzögert und das Risiko von Komplikationen steigt.

Was tun, wenn es passiert ist?

• Ruhe bewahren: Panik ist fehl am Platz.
• Sanft reinigen: Reinige das Tattoo vorsichtig mit einer pH-neutralen Waschlotion und lauwarmem Wasser.
• Trocken tupfen: Tupfe das Tattoo vorsichtig mit einem sauberen, fusselfreien Tuch trocken.
• Pflege: Trage eine dünne Schicht Tattoo-Pflegecreme auf.
• Beobachtung: Beobachte das Tattoo auf Anzeichen einer Infektion (Rötung, Schwellung, Schmerzen, Eiter).
• Arzt aufsuchen: Wenn du Anzeichen einer Infektion bemerkst, suche umgehend einen Arzt auf.

Fazit:

Vorsicht ist besser als Nachsicht! Vermeide unnötigen Kontakt mit Wasser, insbesondere chlorhaltigem Wasser, in den ersten Wochen nach dem Stechen. Schütze dein Tattoo konsequent und halte es sauber und trocken, um eine optimale Heilung zu gewährleisten und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Dein Tattoo-Künstler kann dir spezifische Anweisungen zur Nachsorge geben, die du unbedingt befolgen solltest. So kannst du sicherstellen, dass du lange Freude an deinem neuen Kunstwerk hast!