Was macht man bei Verbrennung mit heißem Wasser?

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Leichte Verbrühungen mit heißem Wasser schmerzen stark, sind aber meist harmlos. Sofort unter lauwarmem Leitungswasser kühlen, bis der Schmerz nachlässt. Dies lindert die Verbrennung und beugt weiteren Schäden vor.

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Heiße Haut: Richtig reagieren bei Verbrühungen mit heißem Wasser

Verbrühungen mit heißem Wasser gehören zu den häufigsten Haushaltsunfällen. Von leichten Rötungen bis zu schwersten Verletzungen reicht die Bandbreite der möglichen Folgen. Die richtige Reaktion in den ersten Minuten ist entscheidend für den Heilungsverlauf und die Vermeidung von Narbenbildung. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie bei Verbrühungen mit heißem Wasser effektiv und sicher reagieren können – je nach Schweregrad der Verletzung.

Ersteinschätzung des Verbrennungsgrades:

Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, ist eine Einschätzung der Verletzung wichtig. Die Tiefe der Verbrennung bestimmt die notwendige Vorgehensweise. Eine grobe Einteilung hilft dabei:

  • 1. Grad (oberflächlich): Rötung, leichte Schwellung, Schmerzen. Die Haut ist intakt. Beispiel: Kurzes Berühren von heißem Wasser.
  • 2. Grad (partiell): Rötung, Schwellung, Blasenbildung, starke Schmerzen. Die Haut ist teilweise geschädigt. Beispiel: Längere Berührung mit heißem Wasser.
  • 3. Grad (vollständig): Weiße oder verkohlte Haut, oft wenig bis keine Schmerzen (da Nervenenden zerstört sind). Tiefe Gewebeschädigung. Beispiel: Eintauchen in kochendes Wasser.

Sofortmaßnahmen bei leichten Verbrühungen (1. und leichte 2. Grades):

Bei leichten Verbrühungen, die sich auf eine kleine Fläche beschränken, gilt die “kühlen, nicht kühlen”-Regel:

  • Sofort kühlen: Halten Sie die verbrühte Stelle für 10-20 Minuten unter lauwarmes fließendes Leitungswasser. Kein Eiswasser! Eiswasser kann die Gefäße verengen und die Gewebeschädigung verschlimmern. Lauwarmes Wasser kühlt effektiv und schont die Haut.
  • Schmerzen lindern: Nach dem Kühlen kann ein kühlendes Gel oder Spray (z.B. mit Aloe Vera) Linderung verschaffen. Vermeiden Sie Hausmittel wie Zahnpasta oder Butter, da diese die Wundheilung behindern können.
  • Lockere Kleidung: Entfernen Sie enge Kleidung, Schmuck oder Uhren in der Nähe der Verbrennung, um Druckstellen zu vermeiden.
  • Beobachtung: Beobachten Sie die Verbrennung in den nächsten Stunden und Tagen auf Anzeichen einer Verschlimmerung (z.B. zunehmende Schwellung, starke Schmerzen, Fieber).

Wann Sie einen Arzt aufsuchen müssen:

Bei folgenden Symptomen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Verbrennungen 3. Grades: Diese erfordern immer eine medizinische Behandlung.
  • Große Verbrennungsfläche: Bei Verbrennungen, die größer als die Handfläche des Betroffenen sind.
  • Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen oder im Genitalbereich: Diese Bereiche sind besonders empfindlich.
  • Starke Schmerzen, die nicht durch Kühlung gelindert werden können.
  • Anzeichen einer Infektion: Zunehmende Schwellung, Eiterbildung, Fieber.
  • Verdacht auf Schock: Blasse Haut, schneller Puls, Schwindel, Übelkeit.

Vorbeugung:

Verbrühungen lassen sich durch Vorsicht vermeiden:

  • Vorsicht beim Umgang mit heißem Wasser, Dampf und heißen Getränken.
  • Verwenden Sie Thermoskannen mit Sicherheitsverschluss.
  • Überprüfen Sie die Wassertemperatur bevor Sie Ihr Kind baden.
  • Installieren Sie Thermostatregler an Wasserhähnen, um die Maximaltemperatur zu begrenzen.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Unsicherheiten oder schwerwiegenden Verletzungen suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.