Was hilft gegen Lippenpilz?

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Bei Lippenpilz, medizinisch als orale Candidose bekannt, kommen antimykotische Medikamente zum Einsatz, die speziell gegen Pilzinfektionen wirken. Diese Mittel können nicht nur zur Behandlung akuter Fälle, sondern auch präventiv bei Personen mit erhöhtem Risiko für diese Erkrankung eingesetzt werden, um einen Ausbruch zu verhindern.

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Lippenpilz: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung – Ein umfassender Überblick

Lippenpilz, medizinisch als orale Candidose bezeichnet, ist eine häufig vorkommende Pilzinfektion im Mund- und Rachenraum, die sich oft auch auf die Lippen ausdehnt. Charakteristisch sind weißliche, milchig aussehende Beläge auf der Mundschleimhaut, die sich mitunter auch auf die Lippen ausbreiten und diese trocken und rissig erscheinen lassen können. Doch was steckt hinter diesem unangenehmen Leiden und wie kann man es effektiv behandeln und vorbeugen?

Ursachen für Lippenpilz:

Der Erreger des Lippenpilzes ist in der Regel Candida albicans, ein Hefepilz, der normalerweise in geringen Mengen in der Mundhöhle vorkommt. Ein Ungleichgewicht der natürlichen Mundflora, bedingt durch verschiedene Faktoren, kann jedoch zu einer Überwucherung des Pilzes führen. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Schwaches Immunsystem: Personen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise durch Krankheiten, Medikamente (wie Kortison) oder Chemotherapie, sind besonders anfällig.
  • Antibiotika-Einnahme: Antibiotika töten nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien in der Mundflora ab, wodurch Candida albicans die Gelegenheit erhält, sich ungehindert zu vermehren.
  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Speichel besitzt eine natürliche antimykotische Wirkung. Eine verminderte Speichelproduktion begünstigt das Wachstum von Candida.
  • Prothesen: schlecht sitzende oder nicht ausreichend gereinigte Zahnprothesen können die Vermehrung des Pilzes fördern.
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Mundschleimhaut und begünstigt somit Pilzinfektionen.
  • Diabetes mellitus: Unbehandelter Diabetes kann zu einem erhöhten Risiko für Lippenpilz führen.

Behandlung von Lippenpilz:

Die Behandlung von Lippenpilz erfolgt in der Regel mit antimykotischen Medikamenten, die den Pilz abtöten oder sein Wachstum hemmen. Diese Medikamente gibt es in verschiedenen Darreichungsformen:

  • Antimykotische Mundspülungen: Diese Spülungen wirken direkt auf die befallenen Stellen.
  • Antimykotische Tabletten oder Kapseln: Bei schwereren Fällen oder bei wiederkehrenden Infektionen können Tabletten oder Kapseln notwendig sein. Die Anwendung sollte stets ärztlich verordnet werden.
  • Antimykotische Cremes oder Salben: Diese werden speziell auf die betroffenen Stellen der Lippen aufgetragen.

Wichtig: Eine Selbstbehandlung sollte nur bei leichten und eindeutigen Fällen in Erwägung gezogen werden, und nur nach Rücksprache mit dem Apotheker. Bei unsicheren Symptomen oder schweren Verläufen ist unbedingt ein Arztbesuch erforderlich, da die Symptome auch andere Ursachen haben können. Der Arzt kann die Diagnose stellen und die geeignete Therapie festlegen. Eine unzureichende oder falsche Behandlung kann zu einer Chronifizierung der Infektion führen.

Vorbeugung von Lippenpilz:

Eine gute Mundhygiene ist die wichtigste präventive Maßnahme:

  • Regelmäßiges Zähneputzen: Zweimal täglich gründliches Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
  • Verwendung von Zahnseide: Regelmäßige Zahnseide-Anwendung entfernt Speisereste zwischen den Zähnen.
  • Ausreichende Mundspülung: Nach dem Zähneputzen kann eine fluoridhaltige Mundspülung verwendet werden.
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt helfen, Zahnfleischentzündungen und andere Mundprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Genügend Flüssigkeit zu trinken hilft, Mundtrockenheit zu vermeiden.
  • Zuckerreduzierte Ernährung: Ein hoher Zuckerkonsum kann das Wachstum von Candida fördern.

Durch die Beachtung dieser Tipps kann das Risiko für Lippenpilz deutlich reduziert werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder wiederkehrenden Infektionen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.