Was fehlt dem Körper bei extrem trockener Haut?

Extrem trockene Haut: Mehr als nur Zinkmangel? Was deinem Körper wirklich fehlt

Trockene, spannende und sogar rissige Haut ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Oft wird in diesem Zusammenhang von einem möglichen Zinkmangel gesprochen. Zwar spielt Zink eine wichtige Rolle für die Hautgesundheit, doch die Ursachen für extrem trockene Haut können vielfältiger sein und sollten ganzheitlich betrachtet werden.

Die Rolle von Zink und die empfohlene Ernährung:

Es stimmt, dass Zink für die Zellregeneration, die Wundheilung und die Funktion der Hautbarriere essentiell ist. Ein Mangel kann sich in trockener, schuppiger Haut äußern. Daher ist es sinnvoll, zinkreiche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. Roggen- und Weizenkeimlinge, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Käse, Fisch, Fleisch und Haferflocken sind ausgezeichnete Zinkquellen.

Aber was, wenn die Ernährung bereits zinkreich ist?

Hier kommen weitere Faktoren ins Spiel, die oft übersehen werden:

• Essentielle Fettsäuren: Trockene Haut kann ein Zeichen für einen Mangel an essentiellen Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6 sein. Diese Fettsäuren sind wichtige Bestandteile der Zellmembranen und tragen zur Aufrechterhaltung der Hautbarriere bei. Quellen für Omega-3 sind fettreicher Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse. Omega-6 ist in pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumenöl, Maiskeimöl und Distelöl enthalten.
• Flüssigkeitsmangel: Oftmals ist die einfachste Lösung die effektivste: Trinken Sie ausreichend Wasser! Trockene Haut kann ein direktes Symptom von Dehydration sein. Ziel sollten mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag sein, abhängig von Aktivität und Klima.
• Vitaminmangel: Verschiedene Vitamine spielen eine Rolle für die Hautgesundheit. Vitamin A ist wichtig für die Zellregeneration und das Wachstum. Vitamin C unterstützt die Kollagenproduktion und wirkt als Antioxidans. Vitamin E schützt die Haut vor Schäden durch freie Radikale. Ein Mangel dieser Vitamine kann zu trockener Haut beitragen.
• Umwelteinflüsse: Trockene Heizungsluft im Winter, aggressive Seifen und Reinigungsmittel, übermäßiges Duschen und Baden sowie UV-Strahlung können die Hautbarriere schädigen und zu trockener Haut führen.
• Erkrankungen: In einigen Fällen kann extrem trockene Haut ein Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung sein, wie z.B. Neurodermitis (atopisches Ekzem), Schuppenflechte (Psoriasis), Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen.
• Alter: Mit zunehmendem Alter produziert die Haut weniger Talg, was zu Trockenheit führen kann.
• Alkohol und Nikotin: Alkohol dehydriert den Körper und entzieht der Haut Feuchtigkeit. Nikotin verengt die Blutgefäße und beeinträchtigt die Durchblutung der Haut, was zu einer schlechteren Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff führt.

Was tun bei extrem trockener Haut?

• Ernährung anpassen: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Zink, essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen.
• Ausreichend trinken: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser.
• Hautpflege optimieren: Verwenden Sie milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte und reichhaltige Feuchtigkeitspflegeprodukte, die die Hautbarriere stärken.
• Umwelteinflüsse minimieren: Vermeiden Sie übermäßiges Duschen und Baden, schützen Sie Ihre Haut vor UV-Strahlung und verwenden Sie im Winter einen Luftbefeuchter.
• Alkohol und Nikotin vermeiden: Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol und Nikotin.
• Ärztliche Abklärung: Wenn die Haut trotz dieser Maßnahmen weiterhin extrem trocken ist oder weitere Symptome auftreten, ist es ratsam, einen Arzt oder Dermatologen aufzusuchen, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.

Fazit:

Extrem trockene Haut ist oft ein komplexes Problem, das durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann. Zinkmangel ist nur eine mögliche Ursache. Eine ganzheitliche Betrachtung der Ernährung, der Lebensweise und der Hautpflege ist entscheidend, um die Ursache der Trockenheit zu finden und die Haut effektiv zu pflegen. Ignorieren Sie die Signale Ihres Körpers nicht und suchen Sie im Zweifelsfall professionellen Rat.