Was darf man bei Wunden auf keinen Fall tun?
Was Sie bei Wunden unbedingt vermeiden sollten: Erste-Hilfe-Fehler, die die Heilung behindern
Eine kleine Schnittwunde beim Kochen, ein aufgeschürftes Knie nach einem Sturz – Wunden gehören zum Leben dazu. Doch gerade bei der Erstversorgung lauern einige Fehler, die den Heilungsprozess verlangsamen und sogar zu Infektionen führen können. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, was man bei der Wundversorgung unbedingt unterlassen sollte. Dieser Artikel klärt über die häufigsten Fehler auf und gibt Tipps für eine optimale Wundheilung.
Hände weg! Die Wunde niemals mit bloßen Fingern berühren.
Es mag verlockend sein, schnell mit dem Finger in die Wunde zu fassen, um beispielsweise einen Schmutzpartikel zu entfernen. Doch genau das ist ein Kardinalfehler! Unsere Hände, selbst nach dem Waschen, beherbergen unzählige Bakterien, die in die offene Wunde gelangen und Infektionen verursachen können. Stattdessen sollten Sie die Wunde mit sterilen Handschuhen oder – falls nicht vorhanden – mit einem sauberen Tuch oder Verband berühren.
Alkohol und Wasserstoffperoxid sind tabu!
Die weitverbreitete Meinung, Wunden mit Alkohol oder Wasserstoffperoxid zu desinfizieren, ist ein Mythos. Zwar töten diese Substanzen Bakterien ab, gleichzeitig schädigen sie aber auch das gesunde Gewebe und verzögern die Wundheilung. Die aggressiven Flüssigkeiten reizen die Wunde zusätzlich und verursachen unnötige Schmerzen. Zur Reinigung der Wunde reicht in den meisten Fällen lauwarmes Wasser oder eine sterile Kochsalzlösung vollkommen aus.
Finger weg von Hausmitteln! Kein Puder und keine Salben auf offene Wunden.
Auch wenn Hausmittel wie Puder oder bestimmte Salben bei anderen Beschwerden Linderung verschaffen können, haben sie auf offenen Wunden nichts zu suchen. Puder verklebt die Wunde und verhindert so die Luftzirkulation, die für eine optimale Heilung essentiell ist. Salben, insbesondere fetthaltige, können ebenfalls die Wundheilung beeinträchtigen und das Infektionsrisiko erhöhen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren, bevor Sie irgendwelche Substanzen auf eine offene Wunde auftragen.
Watte – ein Fussel-Desaster für Ihre Wunde.
Watte mag weich und flauschig aussehen, doch für die Wundreinigung ist sie absolut ungeeignet. Die feinen Fasern lösen sich leicht ab und bleiben in der Wunde haften, was zu Infektionen und Granulombildung (kleine Knötchen im Gewebe) führen kann. Verwenden Sie stattdessen sterile Kompressen oder fusselfreie Tücher.
Heftpflaster – nicht immer die beste Lösung.
Kleine, oberflächliche Wunden können problemlos mit einem Heftpflaster abgedeckt werden. Bei tiefen Wunden oder stark blutenden Verletzungen ist ein Heftpflaster jedoch ungeeignet. Es kann den Blutfluss behindern und die Wunde luftdicht abschließen, was die Heilung behindert und das Infektionsrisiko erhöht. In solchen Fällen sollte ein steriler Druckverband angelegt und umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Fazit: Die richtige Wundversorgung ist entscheidend für eine schnelle und komplikationslose Heilung. Vermeiden Sie die oben genannten Fehler und suchen Sie im Zweifelsfall immer den Rat eines medizinischen Fachpersonals. Eine sorgfältige Wundbehandlung minimiert das Infektionsrisiko und trägt dazu bei, dass Ihre Wunde schnell und ohne Narbenbildung verheilt. Denken Sie daran: Weniger ist oft mehr!
#Desinfektion#Verletzungen#WundenKommentar zur Antwort:
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