Was bedeutet es, wenn man Durchfall wie Wasser hat?

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Wässriger Durchfall, fast wie Wasser, deutet auf eine beschleunigte Darmpassage hin. Die Farbe kann Aufschluss geben: Hellbraun könnte auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten. Im Gegensatz dazu lösen manche Abführmittel ähnliche Symptome aus, jedoch ohne Begleiterscheinungen wie Übelkeit. Medizinische Abklärung ist bei anhaltendem Durchfall ratsam.

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Wässriger Durchfall: Wenn der Stuhl wie Wasser ist – Ursachen und wann Sie zum Arzt sollten

Wässriger Durchfall, der sich fast wie Wasser anfühlt, ist ein beunruhigendes Symptom, das schnell zur Dehydrierung führen kann. Im Gegensatz zu festerem, breiigen Stuhlgang deutet wässriger Durchfall auf eine stark beschleunigte Darmpassage hin. Der Körper transportiert den Stuhlinhalt zu schnell durch den Darm, sodass dem Stuhl kaum noch Wasser entzogen werden kann. Die Ursache dafür kann vielfältig sein und reicht von harmlosen viralen Infektionen bis hin zu schwerwiegenderen Erkrankungen.

Farbe und Konsistenz – wichtige Hinweise:

Die Farbe des wässrigen Durchfalls kann erste Hinweise auf die Ursache liefern:

  • Hellbraun bis gelblich: Dies kann auf eine beschleunigte Darmpassage aufgrund einer Infektion (z.B. virale Gastroenteritis, Salmonelleninfektion, Rotavirus) oder einer Lebensmittelvergiftung hindeuten. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann zu häufigem, wässrigem Stuhlgang führen.

  • Grünlich: Eine grüne Färbung kann auf eine sehr schnelle Darmpassage und den vermehrten Anteil von Gallensäuren hinweisen. Dies ist oft bei Infektionen der Fall.

  • Schwarz: Schwarzer Stuhl, der teerartig aussieht (Meläna), ist ein ernstzunehmendes Symptom und deutet auf eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt hin. Dies erfordert sofort ärztliche Hilfe.

  • Blutbeimengungen: Blutbeimengungen im Stuhl können auf entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Hämorrhoiden oder andere Darmerkrankungen hinweisen.

Mögliche Ursachen für wässrigen Durchfall:

Die Ursachen für wässrigen Durchfall sind vielfältig:

  • Virale Infektionen: Die häufigste Ursache ist eine Infektion mit Viren, die den Magen-Darm-Trakt befallen. Diese Infektionen gehen oft mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen einher.

  • Bakterielle Infektionen: Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter oder E. coli können ebenfalls wässrigen Durchfall verursachen, oft begleitet von Fieber und starken Bauchschmerzen.

  • Parasitäre Infektionen: Parasiten wie Giardien oder Amoeben können zu chronischem wässrigen Durchfall führen.

  • Lebensmittelvergiftungen: Der Verzehr verdorbener Lebensmittel kann zu starkem Durchfall führen.

  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Antibiotika, können als Nebenwirkung Durchfall auslösen. Auch Abführmittel verursachen wässrigen Stuhlgang, jedoch meist ohne weitere Begleitsymptome wie Übelkeit oder Erbrechen. Hier ist die Unterscheidung wichtig.

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können zu chronischem wässrigem Durchfall führen.

  • Zöliakie: Eine Glutenunverträglichkeit kann zu Durchfall und anderen Verdauungsbeschwerden führen.

  • Schilddrüsenüberfunktion: Wie oben erwähnt, kann eine Schilddrüsenüberfunktion die Darmperistaltik beschleunigen und wässrigen Durchfall verursachen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

Bei anhaltendem wässrigem Durchfall, insbesondere wenn er mit folgenden Symptomen einhergeht, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Hohes Fieber
  • Blut im Stuhl
  • Starke Bauchschmerzen
  • Dehydrierung (trockener Mund, Schwindel, Müdigkeit)
  • Anzeichen von Schock (kalter Schweiß, schneller Puls, niedriger Blutdruck)
  • Durchfall länger als drei Tage
  • Säuglinge und Kleinkinder mit Durchfall

Wässriger Durchfall kann gefährlich werden, vor allem aufgrund des Risikos der Dehydrierung. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist daher ratsam, um die Ursache zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Selbstmedikation sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.