Warum nicht während Essen trinken?

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Trinken während des Essens beeinflusst die Verdauung – positiv, wenn das Getränk zuckerfrei ist. Zuckerhaltige Getränke hingegen hemmen die Verdauung und fördern unerwünschte Begleiterscheinungen wie Übergewicht und Karies. Eine ausgewogene Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, aber der Zeitpunkt ist entscheidend.

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Trinken während des Essens: Fluch oder Segen? Ein genauerer Blick auf die Verdauung

Die Frage, ob man während des Essens trinken sollte, spaltet die Gemüter. Alte Weisheiten warnen vor einem Aufblähen und Verdauungsstörungen, während moderne Ernährungslehren oft eine moderate Flüssigkeitszufuhr befürworten. Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Nuance und hängt maßgeblich von der Art des Getränks ab.

Der oft geäußerte Einwand gegen das Trinken während des Essens basiert auf der Befürchtung einer Verdünnung der Magensäfte. Diese Säfte sind essentiell für die Zersetzung der Nahrung und die optimale Verdauung. Eine zu starke Verdünnung könnte theoretisch die Effizienz dieses Prozesses beeinträchtigen und zu einem Völlegefühl oder anderen Beschwerden führen. Dieser Effekt ist jedoch weniger gravierend als oft angenommen und wird durch die Menge des Getränks beeinflusst. Ein kleiner Schluck Wasser, um den Bissen hinunterzuspülen, stellt in der Regel kein Problem dar.

Ein entscheidender Faktor ist die Art des Getränks. Wasser, ungesüßter Tee oder Kräutertees haben einen positiven Einfluss auf die Verdauung. Sie unterstützen die natürliche Magen-Darm-Tätigkeit und helfen, die Nahrung besser zu verarbeiten. Im Gegensatz dazu hemmen zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Säfte oder zuckergesüßte Getränke die Verdauung deutlich. Der hohe Zuckergehalt verlangsamt den Prozess, fördert die Gärung im Darm und kann zu Blähungen, Völlegefühl und weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen führen. Langfristig begünstigen solche Getränke Übergewicht, Karies und andere gesundheitliche Probleme.

Die Empfehlung, während des Essens nicht zu trinken, zielt also primär auf zuckerhaltige Getränke ab. Die moderate Aufnahme von Wasser oder ungesüßten Getränken während des Essens ist hingegen oft unbedenklich und kann sogar hilfreich sein, insbesondere bei trockener Nahrung. Wichtig ist, nicht in großen Mengen zu trinken, um die Magensäfte nicht zu stark zu verdünnen. Ein bewusster Umgang mit der Flüssigkeitszufuhr, sowohl während als auch außerhalb der Mahlzeiten, ist der Schlüssel zu einer gesunden Verdauung. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt sollte selbstverständlich gewährleistet sein, aber die Konzentration auf den Zeitpunkt des Essens lenkt vom eigentlichen Problem – der Qualität der Getränke – ab. Konzentrieren wir uns also auf Wasser, ungesüßte Tees und verzichten auf zuckerhaltige Getränke, um unsere Verdauung zu unterstützen und langfristig unsere Gesundheit zu fördern.