Warum macht Reisen so müde?
Der Jetlag spielt uns einen Streich: Östliche Reisen verkürzen den Biorhythmus, westliche verlängern ihn. Diese hormonelle Verschiebung führt zu Schlaflosigkeit oder übermäßiger Müdigkeit, je nach Reiserichtung und individueller Empfindlichkeit. Der Körper braucht Zeit zur Anpassung.
Der müde Reisende: Warum uns Reisen so auslaugen kann
Der Urlaub ist gebucht, die Vorfreude riesig – und nach der Reise? Erschöpfung pur. Warum macht uns Reisen, trotz der erhofften Erholung, so müde? Die Antwort ist komplexer als ein einfacher Jetlag. Während dieser sicherlich einen erheblichen Anteil beiträgt, spielen weitere Faktoren eine entscheidende Rolle für das Gefühl der Erschöpfung nach einer Reise.
Der bereits erwähnte Jetlag, die zeitliche Verschiebung des inneren Biorhythmus, ist ein Hauptverursacher. Die gängige Erklärung – östliche Reisen verkürzen den Tag, westliche verlängern ihn – greift jedoch zu kurz. Es geht nicht nur um die reine Stundenverschiebung, sondern um die komplexen Interaktionen unseres circadianen Rhythmus, der von zahlreichen Hormonen, insbesondere Melatonin und Cortisol, gesteuert wird. Eine schnelle Reise über mehrere Zeitzonen stört diesen fein abgestimmten Mechanismus massiv. Der Körper benötigt Zeit, um sich an die neue Licht-Dunkel-Periodik anzupassen, und dieser Anpassungsprozess ist mit erheblichem Energieaufwand verbunden. Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und extreme Müdigkeit sind die Folge, wobei die individuelle Empfindlichkeit stark variiert. Während manche Menschen kaum etwas bemerken, leiden andere unter tagelanger Erschöpfung.
Doch der Jetlag ist nur ein Teil der Wahrheit. Reisen bedeuten in der Regel auch:
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Stress: Reisevorbereitungen, der Flug oder die lange Autofahrt selbst, ungewohnte Umgebungen und die Organisation vor Ort – all das verursacht Stress, der den Körper zusätzlich belastet. Dieser Stress wirkt sich auf unser Immunsystem aus und kann zu Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein führen.
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Dehydration: Die trockene Luft in Flugzeugen, der Konsum von Alkohol und Koffein, sowie die oft vergessene ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Reise führen zu Dehydration. Diese wiederum beeinträchtigt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und verstärkt das Müdigkeitsgefühl.
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Bewegungsmangel: Lange Stunden im Flugzeug oder Auto, gepaart mit dem Fokus auf Sightseeing an den Urlaubstagen, können zu einem Mangel an Bewegung führen. Dies wirkt sich negativ auf den Kreislauf und den Stoffwechsel aus und trägt zur Erschöpfung bei.
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Ungewohnte Ernährung: Andere Essenszeiten, ungewohnte Speisen und ein oft unregelmäßiger Rhythmus bei der Nahrungsaufnahme belasten den Verdauungstrakt und können zu Müdigkeit führen.
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Überlastung: Der Wunsch, in kurzer Zeit möglichst viel zu erleben, führt oft zu einer Überlastung. Der Körper bekommt keine ausreichende Zeit zur Regeneration, was die Müdigkeit verstärkt.
Um der Reisemüdigkeit entgegenzuwirken, sollten Reisende bereits vor der Reise Vorkehrungen treffen: Eine gute Vorbereitung, ausreichend Schlaf vor der Reise, ein bewusster Umgang mit Flüssigkeitszufuhr und Koffein, eine ausgewogene Ernährung und geplante Ruhephasen während der Reise können die Erschöpfung deutlich reduzieren. Nach der Rückkehr ist es wichtig, den Körper Zeit zur Regeneration zu geben, auf ausreichend Schlaf zu achten und sich langsam wieder an den gewohnten Tagesrhythmus zu gewöhnen. Ein sanfter Wiedereinstieg in den Alltag ist entscheidend, um die positiven Aspekte der Reise nachhaltig genießen zu können.
#Erholung#Müdigkeit#ReisenKommentar zur Antwort:
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