Warum Koffein nicht direkt nach dem Aufstehen?

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Warten Sie mit dem ersten Kaffee! Kurz nach dem Aufwachen ist der Adenosin-Spiegel im Gehirn niedrig. Dadurch entfaltet Koffein seine anregende Wirkung weniger stark, da weniger Rezeptoren zur Verfügung stehen. Genießen Sie Ihren Kaffee später für den optimalen Wachmacher-Effekt.

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Warum Sie Ihren Morgenkaffee nicht direkt nach dem Aufwachen trinken sollten

Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee am Morgen – für viele der Inbegriff eines gelungenen Startes in den Tag. Doch entgegen der landläufigen Meinung ist der direkte Griff zur Kaffeetasse nach dem Aufwachen nicht die beste Strategie, um die belebende Wirkung des Koffeins optimal auszunutzen. Der Grund dafür liegt in unserem körpereigenen Hormonhaushalt, genauer gesagt im Spiegel des Neurotransmitters Adenosin.

Adenosin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation unseres Schlaf-Wach-Rhythmus. Es sammelt sich im Laufe des Tages in unserem Gehirn an und fördert Schläfrigkeit. Während des Schlafes wird Adenosin abgebaut, sodass wir morgens erfrischt erwachen. Kurz nach dem Aufwachen ist der Adenosin-Spiegel also relativ niedrig.

Und hier kommt das Koffein ins Spiel: Es wirkt, indem es die Adenosin-Rezeptoren im Gehirn blockiert. Sind jedoch nur wenige Adenosin-Moleküle vorhanden, wie es morgens der Fall ist, kann das Koffein seine Wirkung nicht voll entfalten. Es belegt zwar die Rezeptoren, aber der Effekt ist weniger stark, da weniger Adenosin blockiert wird. Vereinfacht gesagt: Das Koffein “verschwendet” seine Power.

Warten Sie stattdessen etwa ein bis zwei Stunden nach dem Aufwachen mit dem ersten Kaffee. Zu diesem Zeitpunkt ist der Adenosin-Spiegel im Gehirn wieder etwas angestiegen, und das Koffein kann seine anregende Wirkung optimal entfalten. So profitieren Sie von einem deutlich stärkeren und länger anhaltenden Wachmacher-Effekt.

Zusätzlich zum Adenosin-Spiegel spielt auch die körpereigene Cortisol-Produktion eine Rolle. Cortisol, unser “Stresshormon”, wird morgens in höheren Konzentrationen ausgeschüttet und trägt ebenfalls zur natürlichen Wachheit bei. Indem Sie mit dem Kaffeegenuss warten, bis der Cortisol-Spiegel seinen Peak überschritten hat, vermeiden Sie eine Überlastung Ihres Systems und profitieren von einem harmonischeren Energieboost.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer den belebenden Effekt des Koffeins optimal nutzen möchte, sollte den ersten Kaffee nicht direkt nach dem Aufwachen trinken. Geduld zahlt sich aus: Ein späterer Kaffeegenuss sorgt für einen stärkeren und nachhaltigeren Wachmacher-Effekt und unterstützt den natürlichen Rhythmus Ihres Körpers. Probieren Sie es aus – Ihr Körper wird es Ihnen danken!