Wann darf man nicht kalt Duschen?

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Kalte Duschen sind nicht empfehlenswert für Personen mit geschwächtem Immunsystem oder empfindlicher Haut. Bei einem geschwächten Immunsystem kann eine kalte Dusche die Abwehrkräfte schwächen und Krankheiten verschlimmern. Bei empfindlicher Haut kann eine kalte Dusche Reizungen, Trockenheit und Juckreiz verursachen.

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Wann ist eine kalte Dusche tabu? – Vorsicht bei Vorerkrankungen und empfindlicher Haut

Die kalte Dusche, ein beliebtes Mittel zur morgendlichen Wachwerdung und angeblich auch zur Steigerung des Wohlbefindens, ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Während viele von den positiven Effekten wie der Stärkung des Immunsystems und der Verbesserung der Durchblutung profitieren, gibt es Situationen, in denen eine kalte Dusche eher schadet als nützt. Ein pauschales „Immer gut“ ist daher irreführend. Die Entscheidung, ob eine kalte Dusche angebracht ist, sollte immer im Kontext des individuellen Gesundheitszustandes getroffen werden.

Besonders kritisch ist die kalte Dusche bei folgenden Vorerkrankungen und körperlichen Zuständen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen wie Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit oder Bluthochdruck kann die plötzliche Abkühlung des Körpers zu einer starken Belastung des Kreislaufsystems führen. Dies kann Schwindel, Ohnmacht oder sogar Herzrhythmusstörungen auslösen. Hier ist Vorsicht geboten, und eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist unbedingt notwendig.

  • Schwaches Immunsystem: Die Annahme, kaltes Duschen stärke das Immunsystem, ist nicht uneingeschränkt richtig. Bei einem bereits geschwächten Immunsystem – beispielsweise nach einer Erkrankung oder aufgrund einer Immunschwäche – kann die zusätzliche Belastung durch die Kälte die Abwehrkräfte zusätzlich schwächen und die Anfälligkeit für Infekte erhöhen. Statt Stärkung kann hier eine Verschlechterung des Zustandes eintreten.

  • Erkrankungen der Atemwege: Bei akuten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Asthma kann die kalte Luft die Atemwege zusätzlich reizen und die Beschwerden verschlimmern. Eine warme Dusche ist in solchen Fällen deutlich sinnvoller.

  • Neurologische Erkrankungen: Personen mit neurologischen Erkrankungen, die die Temperaturregulation beeinflussen, sollten auf kalte Duschen verzichten. Die Reaktion des Körpers auf Kälte kann unvorhersehbar sein und zu unangenehmen oder sogar gefährlichen Situationen führen.

  • Raynaud-Syndrom: Bei diesem Syndrom reagieren die Blutgefäße in Händen und Füßen überempfindlich auf Kälte. Kalte Duschen können hier zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühl und einer Weißverfärbung der Extremitäten führen.

Empfindliche Haut:

Auch bei empfindlicher, trockener oder zu Neurodermitis neigender Haut ist Vorsicht geboten. Die kalte Dusche kann die Haut zusätzlich austrocknen, zu Juckreiz und Rötungen führen und den bestehenden Hautzustand verschlimmern. Eine lauwarme Dusche mit rückfettenden Duschgelen ist hier die bessere Alternative.

Fazit:

Kalte Duschen können positive Effekte haben, aber sie sind kein Allheilmittel und nicht für jeden geeignet. Bei bestehenden Vorerkrankungen, einem geschwächten Immunsystem oder empfindlicher Haut sollte auf kalte Duschen verzichtet oder zumindest vorher ärztlicher Rat eingeholt werden. Die individuelle Gesundheit steht an erster Stelle – und ein wohlig warmes Duscherlebnis ist oft die bessere Wahl.