Kann man Zugsalbe auf Pickel auftragen?

Zugsalbe auf Pickel: Helfer oder Hürde für reine Haut?

Pickel sind lästig, unansehnlich und tauchen oft genau dann auf, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. In der Not greifen viele zu altbewährten Hausmitteln oder suchen in der Drogerie nach dem schnellen Helfer. Immer wieder liest man dabei von Zugsalbe als Geheimtipp gegen Pickel. Aber hilft Zugsalbe wirklich und ist sie für jeden Hauttyp geeignet?

Was ist Zugsalbe überhaupt?

Der Begriff “Zugsalbe” ist etwas irreführend. Tatsächlich handelt es sich meist um Zinksalben, deren Hauptbestandteil Zinkoxid ist. Der Name “Zugsalbe” rührt von der traditionellen Anwendung, bei der die Salbe Entzündungen “herausziehen” sollte, beispielsweise bei Abszessen oder Furunkeln.

Wie kann Zinksalbe bei Pickeln helfen?

Zinkoxid hat eine Reihe von Eigenschaften, die bei der Behandlung von Akne und Pickeln von Vorteil sein können:

• Antibakteriell: Zink hemmt das Wachstum von Bakterien, insbesondere von Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes), einem Bakterium, das maßgeblich an der Entstehung von Pickeln beteiligt ist.
• Entzündungshemmend: Zink wirkt entzündungshemmend und kann so Rötungen und Schwellungen um den Pickel herum reduzieren.
• Adstringierend: Zink hat eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung, die dazu beitragen kann, die Poren zu verkleinern und die Talgproduktion zu regulieren.
• Wundheilungsfördernd: Zink unterstützt die natürliche Wundheilung der Haut und kann somit dazu beitragen, dass Pickel schneller abheilen.

Die richtige Anwendung und Dosierung:

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, eine Zinksalbe mit einer Konzentration von mindestens 20% zu verwenden, um eine spürbare Wirkung zu erzielen. Die Salbe sollte punktuell auf den Pickel aufgetragen werden, am besten abends vor dem Schlafengehen. Am nächsten Morgen kann die Salbe abgewaschen werden.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken:

Obwohl Zinksalbe in der Regel gut verträglich ist, können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten:

• Austrocknung der Haut: Zinksalbe kann die Haut austrocknen, insbesondere bei längerer Anwendung. Es ist daher wichtig, die Haut nach der Anwendung mit einer Feuchtigkeitspflege zu versorgen.
• Hautirritationen: In seltenen Fällen kann es zu Hautirritationen, Rötungen oder Juckreiz kommen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte die Anwendung abgebrochen und ein Arzt konsultiert werden.
• Anfängliche Verschlimmerung: In manchen Fällen kann es zu einer anfänglichen Verschlimmerung des Hautbildes kommen, da die Salbe die Entzündung zunächst “herauszieht”. Dies ist in der Regel vorübergehend und sollte nicht zum Abbruch der Behandlung führen.

Wichtige Hinweise und wann man einen Arzt aufsuchen sollte:

• Geduld ist gefragt: Eine sichtbare Besserung des Hautbildes ist nicht sofort zu erwarten. Es kann einige Tage bis Wochen dauern, bis sich ein positiver Effekt zeigt.
• Nicht bei allen Pickeln geeignet: Zugsalbe eignet sich vor allem für entzündete Pickel. Bei Mitessern oder anderen Formen von Akne ist sie weniger wirksam.
• Keine Wunderwaffe: Zugsalbe kann eine unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Akne sein, ersetzt aber keine umfassende Hautpflege oder ärztliche Behandlung.
• Arzt konsultieren: Bei schwerer Akne, anhaltenden Beschwerden oder Hautirritationen sollte ein Hautarzt konsultiert werden, um eine geeignete Behandlung zu finden.

Fazit:

Zugsalbe kann eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung von entzündeten Pickeln sein. Ihre antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften können dazu beitragen, die Entzündung zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Es ist jedoch wichtig, die Salbe richtig anzuwenden, auf mögliche Nebenwirkungen zu achten und bei Bedarf einen Arzt zu konsultieren. Zugsalbe ist kein Wundermittel, kann aber in Kombination mit einer guten Hautpflege zu einem verbesserten Hautbild beitragen.