Kann man Speisesalz zum Streuen nehmen?
Bei Eisglätte hilft in der Not auch Speisesalz. Obwohl Streusalz hauptsächlich aus Kochsalz besteht, unterscheiden sich die Produkte in Reinheit und Zusätzen. Speisesalz kann somit zwar verwendet werden, jedoch möglicherweise mit weniger Effektivität und potenziell erhöhtem Korrosionsrisiko.
Speisesalz als Streumittel: Eine Notlösung mit Haken und Ösen
Der Winter hat Deutschland fest im Griff und Eisglätte verwandelt Gehwege und Straßen in tückische Rutschbahnen. In solchen Situationen greifen viele reflexartig zum Streusalz, um die Unfallgefahr zu bannen. Doch was tun, wenn das spezielle Streusalz gerade nicht zur Hand ist? Kann man in der Not auch einfach das Speisesalz aus der Küche verwenden?
Die kurze Antwort lautet: Ja, im Prinzip schon. Speisesalz und Streusalz bestehen hauptsächlich aus Natriumchlorid (NaCl), also Kochsalz. Beide Substanzen senken den Gefrierpunkt von Wasser und verhindern so die Bildung von Eis oder lösen bereits vorhandenes Eis auf.
Die Unterschiede liegen im Detail:
Obwohl die Basis identisch ist, gibt es entscheidende Unterschiede zwischen Speisesalz und Streusalz, die bei der Verwendung beachtet werden sollten:
-
Reinheit: Streusalz ist oft weniger rein als Speisesalz. Es kann Verunreinigungen wie Sand, Gesteinsbrocken oder andere Mineralien enthalten. Diese Zusätze haben jedoch einen positiven Nebeneffekt: Sie erhöhen die Griffigkeit des Streuguts und wirken so zusätzlich rutschhemmend. Speisesalz ist hingegen hochrein und bietet diese zusätzliche Haftung nicht.
-
Körnung: Streusalz hat in der Regel eine gröbere Körnung als Speisesalz. Die größere Oberfläche der einzelnen Körner sorgt dafür, dass das Salz schneller wirkt und länger auf dem Eis liegen bleibt, ohne weggespült zu werden. Feines Speisesalz kann schneller weggeweht oder vom Schmelzwasser fortgetragen werden.
-
Zusätze: Streusalz enthält häufig Zusätze, die die Wirksamkeit erhöhen oder die Umweltbelastung reduzieren sollen. Dazu gehören beispielsweise Magnesiumchlorid, das weniger korrosiv als Natriumchlorid ist, oder Calciumchlorid, das auch bei niedrigeren Temperaturen wirkt. Speisesalz enthält in der Regel keine solchen Zusätze.
Die Vor- und Nachteile der Speisesalz-Nutzung:
Vorteile:
- Verfügbarkeit: Speisesalz ist in jedem Haushalt vorhanden und somit schnell zur Hand.
- Schnelle Hilfe in Notfällen: Bei plötzlicher Eisglätte kann Speisesalz eine sofortige Lösung bieten.
Nachteile:
- Geringere Effektivität: Aufgrund der feineren Körnung und der fehlenden Zusätze kann Speisesalz weniger effektiv sein als Streusalz.
- Erhöhtes Korrosionsrisiko: Hochreines Natriumchlorid kann die Korrosion von Metallen (z.B. an Autos oder Brücken) verstärken.
- Umweltbelastung: Auch Speisesalz belastet die Umwelt, insbesondere Böden und Gewässer. Übermäßige Verwendung sollte vermieden werden.
Fazit:
Speisesalz ist eine akzeptable Notlösung, um akute Eisglätte zu bekämpfen. Es sollte jedoch bewusst eingesetzt und nicht als dauerhafter Ersatz für Streusalz betrachtet werden. Achten Sie darauf, nur so viel Salz wie nötig zu verwenden und bevorzugen Sie, wenn möglich, umweltfreundlichere Alternativen wie Sand, Splitt oder Kies. Diese bieten zudem den Vorteil, dass sie die Umwelt weniger belasten und die Korrosion von Metallen nicht fördern. Denken Sie außerdem daran, dass in vielen Gemeinden das Streuen mit Salz aus Umweltschutzgründen reglementiert oder sogar verboten ist. Informieren Sie sich daher vorab über die geltenden Bestimmungen in Ihrer Region.
#Eisschmelze Salz#Salz Alternative#Streusalz NeinKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.