Kann ich Kleidung mit Spülmittel waschen?

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Fettflecken auf der Lieblingsbluse? Keine Panik! Ein Tropfen Spülmittel, direkt auf den frischen Fleck gegeben, kann Wunder wirken. Kurz einwirken lassen, damit die fettlösende Kraft des Spülmittels ihre Arbeit tun kann. Anschließend wie gewohnt in der Waschmaschine waschen – und der Fleck ist Geschichte.

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Spülmittel in der Wäsche: Wundermittel oder Waschmittel-Killer?

Fettflecken auf der Lieblingsbluse sind ärgerlich. Der schnelle Griff zum Spülmittel liegt nahe, schließlich löst es Fett. Aber ist diese Methode wirklich unbedenklich für unsere Kleidung und die Waschmaschine? Die Antwort ist: Jein.

Die kurze, oft gegebene Empfehlung, Spülmittel direkt auf einen frischen Fettfleck zu geben, um ihn vor dem Waschen vorzubehandeln, basiert auf dem Prinzip der Fettlösung. Spülmittel enthält Tenside, die Fettmoleküle umschließen und im Wasser lösen. Für einen kleinen, frischen Fettfleck auf robuster Kleidung kann diese Methode tatsächlich erfolgreich sein. Das Spülmittel sollte dabei sparsam angewendet werden und nur kurz einwirken, bevor der Artikel wie gewohnt gewaschen wird.

Allerdings gibt es wichtige Einschränkungen:

  • Art der Kleidung: Spülmittel ist aggressiver als normales Waschmittel und kann empfindliche Stoffe wie Seide, Wolle oder Viskose angreifen. Die Farben könnten ausbleichen, das Material verfilzen oder beschädigt werden. Hier ist Vorsicht geboten! Ein Test an einer unauffälligen Stelle ist unerlässlich.

  • Größe und Alter des Flecks: Bei größeren oder eingetrockneten Flecken versagt Spülmittel oft. Die Tenside können die Fasern nicht ausreichend lösen, der Fleck bleibt bestehen oder es entstehen unschöne Ränder. Spezielle Fleckenentferner sind hier effektiver.

  • Waschmaschine: Die regelmäßige Verwendung von Spülmittel in der Waschmaschine ist nicht empfehlenswert. Es kann die Waschmaschinenteile, insbesondere die Schläuche und Dichtungen, angreifen und langfristig schädigen. Die Tenside können sich ablagern und zu unangenehmen Gerüchen führen.

  • Zusammensetzung des Spülmittels: Spülmittel enthalten neben Tensiden auch Duftstoffe, Konservierungsmittel und andere Zusätze, die sich negativ auf die Kleidung auswirken können. Bio-Spülmittel sind zwar schonender, aber auch hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Fazit:

Spülmittel kann in Ausnahmefällen als Notlösung zur Vorbehandlung kleiner, frischer Fettflecken auf robuster Kleidung dienen. Es sollte jedoch sparsam eingesetzt und anschließend gründlich ausgespült werden. Für die regelmäßige Wäsche ist es ungeeignet. Bei empfindlichen Stoffen, größeren oder alten Flecken sowie für die schonende Pflege der Waschmaschine ist die Verwendung spezieller Waschmittel und Fleckenentferner deutlich empfehlenswert. Die vermeintliche Einfachheit des Spülmittels kann im Endeffekt zu mehr Ärger führen, als sie löst.