Kann eine Verbrennung schlimmer werden?

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Schwere Verbrennungen, die mehr als 20 % der Körperoberfläche bei Erwachsenen oder 10 % bei Kindern betreffen, können lebensbedrohlich sein. Auch das Einatmen von Rauch oder heißen Gasen kann die Prognose verschlechtern.

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Kann eine Verbrennung schlimmer werden? – Verlauf, Komplikationen und wann ärztliche Hilfe nötig ist

Eine Verbrennung, egal wie klein sie anfänglich erscheint, kann sich im Verlauf verschlimmern. Die anfängliche Rötung und der Schmerz sind nur die ersten Anzeichen. Die Schwere der Verletzung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Temperatur des Verbrennungsagens, der Einwirkungszeit, der betroffenen Körperfläche und der Tiefe der Gewebeschädigung. Eine scheinbar harmlose Verbrennung kann sich aus verschiedenen Gründen verschlechtern und unerwartete Komplikationen hervorrufen.

Verschlimmerung durch Infektionen: Eine der größten Gefahren bei Verbrennungen ist die Infektion. Die verletzte Haut stellt eine offene Wunde dar, die leicht von Bakterien befallen werden kann. Eine Infektion äußert sich durch zunehmende Rötung, Schwellung, Eiterbildung, verstärkte Schmerzen und Fieber. Die Infektion kann die Heilung verzögern und die bereits geschädigte Haut zusätzlich beeinträchtigen. In schweren Fällen kann sie sich im Körper ausbreiten und eine lebensbedrohliche Sepsis verursachen.

Verschlimmerung durch Tiefenwirkung: Die volle Auswirkung einer Verbrennung zeigt sich oft erst nach einigen Stunden oder Tagen. Eine oberflächliche Verbrennung (1. Grades) kann sich zunächst harmlos anfühlen, aber die darunterliegenden Gewebeschichten können dennoch geschädigt sein. Eine anfänglich nur leicht gerötete Haut kann sich im Laufe der Zeit mit Blasenbildung (2. Grades) oder gar Nekrose (Gewebsabsterben, 3. und 4. Grades) manifestieren. Die Beurteilung der tatsächlichen Tiefe der Verbrennung erfordert oft eine ärztliche Untersuchung.

Verschlimmerung durch Komplikationen: Neben Infektionen können weitere Komplikationen den Verlauf einer Verbrennung negativ beeinflussen. Dazu gehören:

  • Schock: Vor allem bei großflächigen Verbrennungen kann ein Schockzustand eintreten, der durch den Flüssigkeitsverlust und den Schmerz verursacht wird. Dieser lebensbedrohliche Zustand erfordert eine sofortige medizinische Behandlung.
  • Verbrennungsnarben: Auch nach der Abheilung kann die Verbrennung langfristige Folgen haben. Narbengewebe kann sich bilden, welches die Beweglichkeit einschränkt oder kosmetische Beeinträchtigungen verursacht. Die Narbenbildung ist abhängig von der Verbrennungstiefe und der Größe der betroffenen Fläche.
  • Verbrennungskrankheit: Bei schweren Verbrennungen kann eine sogenannte Verbrennungskrankheit entstehen, die verschiedene Organe betrifft und mit komplexen medizinischen Herausforderungen verbunden ist.

Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?

Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, wenn:

  • Die Verbrennung tiefer als die oberflächliche Hautschicht reicht (Blasenbildung, weißliche oder verkohlte Haut).
  • Die betroffene Fläche größer als die Handfläche des Verletzten ist.
  • Die Verbrennung im Gesicht, an den Händen, Füßen, Gelenken oder im Genitalbereich liegt.
  • Die Verbrennung durch Chemikalien, Strom oder heiße Flüssigkeiten verursacht wurde.
  • Starke Schmerzen, Schwellungen, Fieber oder Anzeichen einer Infektion auftreten.
  • Das Einatmen von Rauch oder heißen Gasen stattgefunden hat.

Eine frühzeitige ärztliche Behandlung kann Komplikationen vorbeugen und die Heilung beschleunigen. Zögern Sie nicht, bei Unsicherheit ärztlichen Rat einzuholen, denn eine scheinbar kleine Verbrennung kann sich unerwartet schwerwiegend entwickeln.