Welche Brennweiten braucht man wirklich?
Welche Brennweiten braucht man wirklich? Ein pragmatischer Überblick
Die Frage nach den “richtigen” Brennweiten ist so alt wie die Fotografie selbst und die Antwort ist, wie so oft: Es kommt drauf an! Denn Brennweiten beeinflussen nicht nur den Bildausschnitt, sondern maßgeblich die Perspektive und damit den Ausdruck des Fotos. Statt einer pauschalen Antwort lohnt sich daher ein Blick auf die typischen Anwendungsbereiche verschiedener Brennweitenbereiche.
Der Allrounder: 24-70mm – Das Arbeitstier für viele Situationen
Für den Einstieg und die meisten alltäglichen Motive reicht ein Objektiv im Bereich von 24mm bis 70mm Brennweite völlig aus. Diese Brennweitenabdeckung deckt ein breites Spektrum ab:
- 24mm (Weitwinkelbereich): Ideal für Landschaftsaufnahmen, Architekturfotografie, um Umgebungen und große Gruppen einzufangen. Die Perspektive wirkt dynamisch und räumlich. Verzerrungen an den Bildrändern sind bei dieser Brennweite aber möglich und sollten bedacht werden.
- 35-50mm (Normalbereich): Die Brennweite, die dem menschlichen Sehen am nächsten kommt. Perfekt für Streetfotografie, Porträts im etwas lockereren Stil und Reportage. Natürliche Perspektiven und eine gute Balance zwischen Umgebung und Motiv zeichnen diesen Bereich aus.
- 70mm (leichtes Tele): Beginnt den Übergang ins Tele-Gebiet. Gut geeignet für Porträts mit etwas mehr Kompression und weniger Umgebung im Bild, lässt sich aber auch noch gut für Alltagsaufnahmen verwenden.
Ein Zoomobjektiv in diesem Bereich bietet maximale Flexibilität und spart Gewicht im Vergleich zum Mitführen mehrerer Festbrennweiten. Die Bildqualität moderner Zooms ist oft erstaunlich gut. Wer nur ein Objektiv besitzen möchte, sollte unbedingt diesen Brennweitenbereich in Betracht ziehen.
Die Spezialisten: Tele- und Weitwinkelobjektive für spezifische Aufgaben
Über die 70mm hinaus liegen die Teleobjektive. Hier eröffnen sich neue Möglichkeiten:
- 70-135mm (Porträtbereich): Klassische Porträtbrennweiten, die ein angenehmes und schmeichelhaftes Bild mit geringer Tiefenunschärfe liefern. Die Kompression des Bildes lässt das Motiv optisch näher erscheinen.
- 100-400mm (und darüber): Für Tierfotografie, Sportfotografie oder Detailaufnahmen aus größerer Entfernung unverzichtbar. Die Reichweite ermöglicht detailreiche Aufnahmen von weit entfernten Motiven. Hier ist die Bildstabilisierung essentiell.
Im Gegenzug zu den Teleobjektiven stehen die Weitwinkelobjektive (unter 24mm):
- 14-20mm: Perfekt für Landschaftsaufnahmen mit dramatischer Perspektive, Architekturfotografie, um besonders viel Umgebung einzubinden oder für kreative Perspektiven. Die starke Verzeichnung kann bewusst eingesetzt werden, um einen besonderen Effekt zu erzielen.
Fazit: Die richtige Brennweite ist subjektiv
Es gibt keine universelle Antwort auf die Frage nach den notwendigen Brennweiten. Die beste Ausrüstung hängt stark vom eigenen fotografischen Stil und den bevorzugten Motiven ab. Ein Allrounder-Zoom im Bereich 24-70mm bildet eine solide Basis, die durch Spezialobjektive je nach Bedarf erweitert werden kann. Experimentieren Sie mit verschiedenen Brennweiten und finden Sie heraus, welche Perspektiven Ihnen am besten gefallen und welche am besten zu Ihren fotografischen Zielen passen. Die beste Brennweite ist die, mit der Sie die besten Bilder machen.
#Brennweiten#Fotografie#ObjektiveKommentar zur Antwort:
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