Ist man mit Tor anonym?

Ist man mit Tor wirklich anonym? Hm, die Frage beschäftigt mich schon lange. Man hört ja so viel, und ehrlich gesagt, ich bin immer noch ein bisschen skeptisch. Aber von dem, was ich verstanden habe, ist Tor wie so ein digitaler Tarnmantel, ja, genau das trifft es ziemlich gut. Es versteckt dich, deine Spuren, deine Daten – versucht es zumindest.

Es schleust deine Verbindung durch verschiedene Server, wie so ein Brief, der durch drei verschiedene Postämter geschickt wird, bevor er ankommt. Jeder Briefträger sieht nur einen Teil des Weges. Klingt clever, oder? Ich erinnere mich, wie ich mal versucht habe, eine Website zu besuchen, die in meinem Land blockiert ist. Mit Tor ging das erstaunlich gut, ich konnte die Seite aufrufen, ohne dass mein Provider das mitbekommen hat. Wahrscheinlich. Man kann ja nie ganz sicher sein, oder?

Aber komplett anonym? Da habe ich meine Zweifel. Ich habe mal einen Artikel gelesen – irgendwas von 80% der Tor-Nutzer seien angeblich identifizierbar. So genau weiß ich das natürlich nicht mehr, 80%… klingt ziemlich hoch. Irre, oder? Das heißt ja, dass man sich vielleicht doch nicht so in Sicherheit wiegen sollte, wie man glaubt.

Natürlich, es ist besser als nichts. Verglichen mit dem offenen Surfen im Internet… da hinterlässt man ja förmlich einen Leuchtweg. Aber perfekt? Eher nicht, glaube ich. Es ist ein Werkzeug, ein mächtiges Werkzeug sogar, aber kein Allheilmittel. Man sollte Tor mit Bedacht nutzen, und sich nicht in ein falsches Gefühl von absoluter Sicherheit wiegen. Man sollte sich immer bewusst sein, welche Daten man online preisgibt, egal ob mit oder ohne Tor. Das ist, denke ich, der wichtigste Punkt.