Kann man auch im Winter Fische fangen?

Winterangeln: Mehr als nur ein eisiger Zeitvertreib

Die schneebedeckte Landschaft, die frostige Luft und die Stille, die über gefrorene Seen und Flüsse ziehen, lassen viele vermuten, dass die Angelsaison vorbei ist. Doch weit gefehlt! Wer sich von den winterlichen Bedingungen nicht abschrecken lässt, kann auch in der kalten Jahreszeit erfolgreich Fische fangen. Das Winterangeln ist mehr als nur ein eisiger Zeitvertreib; es ist eine faszinierende Herausforderung, die mit etwas Geduld, Know-how und der richtigen Ausrüstung belohnt wird.

Winterstille trügt: Leben unter dem Eis

Auch wenn die Oberfläche zugefroren ist, pulsiert das Leben unter der Eisdecke weiter. Fische sind kaltblütige Tiere und passen ihren Stoffwechsel den sinkenden Temperaturen an. Zwar sind sie weniger aktiv als im Sommer, doch die Nahrungsaufnahme wird nicht komplett eingestellt. Sie suchen sich ruhige, tiefe Bereiche im Gewässer, wo die Temperatur stabiler ist und die Strömung geringer.

Ansitzangeln im Winter: Geduld ist Trumpf

Die Schlüssel zum Erfolg beim Winterangeln liegt in der Geduld und der richtigen Technik. Das Ansitzangeln ist hier die Methode der Wahl. Im Gegensatz zum aktiven Spinnfischen im Sommer, gilt es im Winter, den Köder an einer vielversprechenden Stelle anzubieten und auf den Biss zu warten.

Raubfische im Winter: Die Jagd nach dem Überleben

Auch Raubfische wie Hecht, Zander und Barsch können im Winter gefangen werden. Zwar sind sie weniger aggressiv, doch der Hunger treibt sie zur Jagd.

• Hecht: Hechte lauern auch im Winter in Ufernähe oder an Strukturen unter Wasser. Kleine Köderfische oder Gummiköder, die langsam und grundnah geführt werden, sind oft erfolgreich.
• Zander: Zander sind im Winter eher in tieferen Gewässerbereichen zu finden. Vertikalangeln mit kleinen Gummifischen oder Jigs kann hier zum Erfolg führen.
• Barsch: Barsche sind auch im Winter aktiv und können mit kleinen Wobblern, Jigs oder Maden gefangen werden.

Friedfische im Winter: Feines Gerät und sensibles Vorgehen

Auch Friedfische wie Karpfen, Brassen und Rotaugen lassen sich im Winter überlisten. Allerdings ist hier ein besonders sensibles Vorgehen gefragt.

• Karpfen: Karpfen ziehen sich im Winter in tiefe, schlammige Bereiche zurück. Kleine Boilies, Maden oder Mais, die in geringer Menge angefüttert werden, können zum Biss führen.
• Brassen und Rotaugen: Diese Friedfische sind im Winter oft in größeren Schwärmen anzutreffen. Feine Posenmontagen und kleine Maden oder Würmer sind hier die Köder der Wahl.

Die richtige Technik und der passende Köder:

Der Erfolg beim Winterangeln hängt maßgeblich von der Wahl der richtigen Technik und des passenden Köders ab.

• Montagen: Feine Montagen mit dünnen Schnüren und kleinen Haken sind im Winter unerlässlich, da die Fische vorsichtiger beißen.
• Köder: Natürliche Köder wie Maden, Würmer oder kleine Köderfische sind oft erfolgreicher als künstliche Köder.
• Anfüttern: Beim Anfüttern sollte man sparsam vorgehen, da die Fische im Winter weniger Nahrung aufnehmen.

Ausrüstung und Sicherheit:

Für das Winterangeln ist eine angepasste Ausrüstung erforderlich. Warme Kleidung, wasserdichte Stiefel und Handschuhe sind Pflicht. Beim Angeln auf zugefrorenen Gewässern ist besondere Vorsicht geboten. Man sollte sich immer über die Eisstärke informieren und gegebenenfalls einen Eisbohrer oder Eispickel mitführen.

Fazit:

Das Winterangeln ist eine faszinierende und herausfordernde Art des Angelns. Mit der richtigen Vorbereitung, Geduld und den passenden Techniken kann man auch in der kalten Jahreszeit erfolgreich Fische fangen und die winterliche Natur in vollen Zügen genießen. Es ist eine Erfahrung, die den Angler für die Ruhe und Schönheit der Winterlandschaft sensibilisiert und ihn mit unvergesslichen Angelmomenten belohnt. Wer sich auf die Besonderheiten des Winterangelns einlässt, wird feststellen, dass auch in der kalten Jahreszeit das Angeln mehr als nur ein Hobby ist – es ist eine Leidenschaft.

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