Ist fallender Luftdruck gut zum Angeln?

11 Sicht
Sinkender Luftdruck deutet oft auf bevorstehendes schlechtes Wetter hin. Dies kann die Fisch Aktivität positiv beeinflussen. Niedriger Druck löst eine vermehrte Sauerstoffaufnahme im Wasser aus, was die Fische aktiver macht und sie zum Fressen anregt. Allerdings ist dies keine Garantie: andere Faktoren wie Wassertemperatur, Tageszeit und Mondphase spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein fallender Luftdruck allein ist kein sicherer Indikator für guten Angelerfolg.
Kommentar 0 mag

Angeln bei sinkendem Luftdruck: Hoffnung oder Mythos?

Die Frage, ob sinkender Luftdruck gut zum Angeln ist, beschäftigt Angler seit Generationen. Es ist ein Thema, das von Aberglauben, Erfahrungswerten und wissenschaftlichen Überlegungen durchzogen ist. Die Kurzform: Ja, ein sinkender Luftdruck kann die Fischaktivität positiv beeinflussen, aber es ist bei weitem nicht der einzige Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg am Wasser entscheidet.

Die Theorie hinter der These ist relativ einfach: Sinkender Luftdruck deutet oft auf bevorstehendes schlechtes Wetter hin, insbesondere auf Stürme oder Regen. Bevor solche Wetterereignisse eintreten, beobachten viele Angler eine erhöhte Fressaktivität bei Fischen. Dies wird oft mit dem Bedürfnis der Fische erklärt, Reserven anzulegen, bevor das raue Wetter einsetzt und die Nahrungssuche erschwert.

Ein weiterer, oft genannter Grund ist die vermehrte Sauerstoffaufnahme im Wasser bei sinkendem Luftdruck. Wissenschaftlich ist diese Behauptung jedoch nicht eindeutig belegt. Es wird vermutet, dass der sinkende Druck die Sauerstoffaufnahme indirekt beeinflusst. So könnte beispielsweise ein bevorstehendes Gewitter mit Wind und Wellen die Wasseroberfläche aufwühlen und dadurch mehr Sauerstoff ins Wasser bringen. Diese erhöhte Sauerstoffkonzentration könnte die Fische tatsächlich aktiver machen und ihren Stoffwechsel anregen, was wiederum zu einer gesteigerten Fresslust führt.

Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf den Luftdruck als einzigen Indikator verlassen. Die Realität des Angelns ist wesentlich komplexer. Stellen Sie sich vor, Sie sind an einem Tag mit fallendem Luftdruck am See, aber das Wasser ist eiskalt, die Sonne scheint hell und die Fische sind träge. In diesem Fall wird der sinkende Luftdruck kaum einen Unterschied machen.

Die Wahrheit liegt im Zusammenspiel der Faktoren:

  • Wassertemperatur: Sie ist ein entscheidender Faktor für den Stoffwechsel der Fische. Kaltes Wasser verlangsamt den Stoffwechsel, während wärmeres Wasser ihn beschleunigt.
  • Tageszeit: Viele Fischarten haben bestimmte Fresszeiten, die von der Tageszeit abhängen. Beispielsweise sind Raubfische oft in der Dämmerung aktiver.
  • Mondphase: Auch der Mondzyklus beeinflusst das Verhalten vieler Fische. Insbesondere bei Voll- und Neumond zeigen viele Arten ein verändertes Aktivitätsmuster.
  • Nahrungsangebot: Wenn es reichlich Nahrung im Wasser gibt, werden die Fische weniger wählerisch sein und leichter zu fangen sein.
  • Angeltechnik und Köder: Die richtige Technik und der passende Köder sind natürlich ebenfalls entscheidend für den Angelerfolg.

Fazit:

Ein sinkender Luftdruck kann ein Indiz für eine erhöhte Fischaktivität sein, aber er ist kein Garant für einen erfolgreichen Angelausflug. Betrachten Sie ihn als einen von vielen Faktoren, die Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen sollten. Beobachten Sie das Wetter, achten Sie auf die Wassertemperatur, kennen Sie die Fressgewohnheiten der Fischarten, die Sie fangen möchten, und passen Sie Ihre Technik und Köder entsprechend an.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Angeln liegt in der Kombination aus Wissen, Erfahrung und der Fähigkeit, sich an die sich ständig ändernden Bedingungen anzupassen. Verlassen Sie sich nicht nur auf den Luftdruck, sondern werden Sie ein aufmerksamer Beobachter Ihrer Umgebung. Dann werden Sie auch an Tagen mit schlechtem Luftdruck erfolgreich sein. Und denken Sie daran: Selbst ein Tag ohne Fisch ist ein Tag in der Natur!