Was sind Halo-Typen?

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Himmlische Lichtspiele entfalten sich in vielfältigen Formen: Von zarten 22°-Kreisen bis zu seltenen 46°-Ringen, ergänzt durch Nebensonnen und farbige Bögen. Lichtsäulen und berührende Bögen komplettieren das faszinierende Schauspiel atmosphärischer Optik. Die Natur präsentiert ein Kaleidoskop aus Licht und Eis.

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Halo-Typen: Ein Kaleidoskop aus Licht und Eis am Himmel

Der Himmel, oft eine eintönige Leinwand aus Blau, kann sich in ein faszinierendes Schauspiel verwandeln: Halos. Diese optischen Phänomene, verursacht durch die Brechung und Reflexion von Sonnen- oder Mondlicht an Eiskristallen in der Atmosphäre, präsentieren sich in einer überwältigenden Vielfalt an Formen und Farben. Von zarten, fast unscheinbaren Kreisen bis zu komplexen Lichtmustern, die den Betrachter in ihren Bann ziehen – die Welt der Halos ist reich an faszinierenden Details.

Die Klassifizierung der Halo-Typen basiert primär auf ihrem Winkel zur Sonne oder zum Mond und der Art der Lichtstreuung in den Eiskristallen. Nicht alle Halos sind gleich häufig zu beobachten. Während der 22°-Halo, ein heller, weißlicher Ring um die Sonne oder den Mond, relativ verbreitet ist, sind andere Erscheinungen seltene Kostbarkeiten.

Zu den bekanntesten Halo-Typen gehören:

  • 22°-Halo: Der häufigste Halo-Typ. Ein nahezu kreisförmiger Ring mit einem Radius von etwa 22 Grad um die Sonne oder den Mond. Er entsteht durch die Brechung des Lichts an hexagonalen Eiskristallen. Oft erscheint er leicht weißlich, kann aber auch bunte Farbsäume aufweisen, wobei Rot an der Innenseite des Rings zu sehen ist.

  • 46°-Halo: Seltener als der 22°-Halo, ist dieser Ring mit einem Radius von etwa 46 Grad deutlich schwächer und oft nur als blasser Schleier wahrnehmbar. Auch er resultiert aus der Lichtbrechung an Eiskristallen, jedoch unter anderen Winkeln.

  • Nebensonnen (Parhelia): Helle, farbige Flecken, die symmetrisch links und rechts neben der Sonne in etwa 22° Abstand erscheinen. Sie entstehen durch die Brechung des Sonnenlichts an säulenförmigen Eiskristallen, die parallel zur Erdoberfläche ausgerichtet sind. Ihre Intensität und Farbigkeit variieren stark.

  • Tangentbögen: Diese oft bogenförmigen, farbig schimmernden Lichtstreifen berühren den 22°-Halo an dessen oberen und unteren Punkten. Sie entstehen durch die Brechung des Lichts an spezifisch orientierten Eiskristallen.

  • Lichtsäulen: Vertikale, säulenförmige Lichtsäulen, die sich ober- oder unterhalb der Sonne oder des Mondes erstrecken. Sie entstehen durch die Reflexion des Lichts an flach fallenden Eiskristallen.

  • Halo-Bögen und -Kreise: Die Vielfalt reicht weit über diese grundlegenden Typen hinaus. Es gibt zahlreiche weitere, oft komplexere Erscheinungen, wie z.B. Unterbögen, Zirkelbögen und andere, die durch unterschiedliche Kristallorientierungen und Lichtstreuungsmechanismen verursacht werden. Ihre Beobachtung und Klassifizierung erfordert ein tiefes Verständnis der atmosphärischen Optik.

Die Beobachtung von Halos ist nicht nur ein faszinierendes Naturschauspiel, sondern auch ein wertvolles Werkzeug für Meteorologen. Die Art und Anordnung der Halos liefern Hinweise auf die Höhe und Beschaffenheit der Wolken und die Ausrichtung der Eiskristalle in der Atmosphäre. Die Erforschung der Halo-Phänomene eröffnet somit ein Fenster in die komplexe Dynamik unserer Atmosphäre und die wunderbaren Möglichkeiten des Lichtspiels in der Natur. Ein faszinierendes Feld für Naturbeobachter und Wissenschaftler gleichermaßen.