Wie viele Dioptrien kann man weglasern?

Die Grenzen der Dioptrienkorrektur durch Laser: Ein Überblick

Die refraktive Laserchirurgie, insbesondere die LASIK und die SMILE-Methode, hat die Korrektur von Fehlsichtigkeit revolutioniert. Doch die Möglichkeiten dieser Verfahren sind nicht unbegrenzt. Die Frage, wie viele Dioptrien sich weglasern lassen, lässt sich nicht pauschal beantworten, da sie stark von individuellen Faktoren abhängt. Es gibt zwar Richtwerte, doch diese sind nur als grobe Orientierung zu verstehen.

Individuelle Faktoren spielen die entscheidende Rolle:

Die maximal korrigierbaren Dioptrien werden durch die individuellen anatomischen Gegebenheiten des Auges bestimmt. Dazu gehören:

• Hornhauthöhe und -dicke: Die Hornhaut ist das entscheidende Element, das durch den Laser geformt wird. Eine zu dünne Hornhaut schränkt die Möglichkeiten der Behandlung stark ein. Die Resthautdicke nach der Behandlung muss ausreichend sein, um die Stabilität des Auges zu gewährleisten.
• Hornhautkrümmung: Eine stark ausgeprägte Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kann die Behandlung komplexer und die erreichbare Korrektur begrenzen.
• Pupillengröße: Eine große Pupille kann zu nächtlichen Halo- oder Star-Effekten führen, was die Behandlungsgrenzen beeinflusst.
• Alter und allgemeine Gesundheit: Das Alter des Patienten spielt eine Rolle, da sich die Hornhautstruktur mit den Jahren verändern kann. Bestehende Augenerkrankungen können die Behandlung ausschließen oder einschränken.

Richtwerte – aber keine Garantie:

Allgemein werden folgende Richtwerte für die Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit angegeben:

• Kurzsichtigkeit (Myopie): Bis zu -11 Dioptrien sind in der Regel korrigierbar. Bei höheren Werten ist die Behandlung oft nicht möglich oder nur mit erheblichem Risiko verbunden.
• Weitsichtigkeit (Hyperopie): Die Korrekturmöglichkeit liegt in der Regel bei bis zu +5 Dioptrien. Höhere Werte sind schwieriger zu korrigieren und das Ergebnis kann weniger präzise sein.
• Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Bis zu 8 Dioptrien Astigmatismus können oft behandelt werden. Hier spielt die Kombination mit Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit eine entscheidende Rolle.

Wichtig: Diese Werte stellen lediglich Durchschnittswerte dar. Ein erfahrener Augenarzt wird im Rahmen einer ausführlichen Voruntersuchung die individuellen Möglichkeiten und Risiken genauestens abklären. Er wird die Hornhauttopographie, die Pupillengröße und weitere Parameter berücksichtigen, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu entwickeln. Eine Überkorrektur kann zu ebenso schwerwiegenden Problemen führen wie eine Unterkorrektur.

Fazit:

Die Frage nach den maximal korrigierbaren Dioptrien ist individuell zu beantworten. Die genannten Richtwerte liefern eine grobe Orientierung, aber nur eine umfassende ophthalmologische Untersuchung kann die tatsächlichen Möglichkeiten und Grenzen für den einzelnen Patienten bestimmen. Eine frühzeitige und gründliche Beratung beim Augenarzt ist unerlässlich, bevor eine Entscheidung für eine refraktive Laserchirurgie getroffen wird.

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