Wie lange hält Sonnencreme beim Baden?

Sonnencreme und Baden: Wie lange schützt sie wirklich?

Sonnencreme ist unser wichtigster Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne. Doch wie lange hält dieser Schutz beim Baden tatsächlich an? Die weitverbreitete Annahme, “wasserfeste” Sonnencreme biete den ganzen Tag Schutz, ist ein gefährlicher Irrglaube. Auch Produkte mit dem Label “wasserfest” verlieren durch das Baden, insbesondere durch langes Schwimmen oder starkes Reiben mit dem Handtuch, deutlich an Wirkung. Der UV-Filter wird abgewaschen und die schützende Schicht auf der Haut dünner.

Die Herstellerangaben zur “wasserfesten” Eigenschaft beziehen sich meist auf eine bestimmte Zeitspanne, z.B. 40 oder 80 Minuten. Das bedeutet lediglich, dass die Sonnencreme nach dieser Zeit noch einen gewissen Schutz bietet, dieser aber deutlich reduziert ist. Ein kontinuierlicher Schutz ist damit nicht gewährleistet. Faktoren wie die Intensität des Sonnenlichts, die Wassertemperatur und der Hauttyp spielen ebenfalls eine Rolle.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt daher, die Haut mindestens alle zwei Stunden mit Sonnencreme nachzucremen, unabhängig davon ob gebadet wurde oder nicht. Nach dem Baden oder Abtrocknen ist ein erneutes Auftragen unbedingt notwendig. Das einfache Auftragen einer neuen Schicht über die alte reicht dabei nicht aus. Es ist wichtig, die Haut gründlich abzutrocknen und eine ausreichende Menge Sonnencreme gleichmäßig aufzutragen. Nur so kann ein zuverlässiger Schutz vor Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden wie Hautkrebs gewährleistet werden.

Was bedeutet das in der Praxis?

Ein entspannter Badetag am See oder im Meer erfordert eine sorgfältige Planung:

• Reichlich Sonnencreme auftragen: Schon vor dem Sonnenbad eine großzügige Menge Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF) auftragen und vollständig einziehen lassen.
• Regelmäßiges Nachcremen: Alle zwei Stunden und direkt nach dem Verlassen des Wassers erneut eincremen. Auch nach dem Abtrocknen mit dem Handtuch ist eine Nachcreme-Anwendung essentiell.
• Wasserfeste Sonnencreme ist kein Garant: Auch “wasserfeste” Sonnencremes verlieren durch Wasser und Reibung an Wirkung. Verlassen Sie sich nicht blind auf diese Kennzeichnung.
• Sonnenschutzkleidung nutzen: Ergänzen Sie den Sonnenschutz durch geeignete Kleidung wie z.B. ein leichtes, langärmeliges Hemd, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille.
• Sonne meiden in der Mittagszeit: Vermeiden Sie möglichst die direkte Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Baden und Sonnencreme vertragen sich nicht uneingeschränkt. Nur durch regelmäßiges und großzügiges Nachcremen, insbesondere nach dem Baden, kann ein ausreichender Schutz vor Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden erreicht werden. Vertrauen Sie nicht auf die Dauerwirkung der Sonnencreme, sondern planen Sie Ihre Sonnenschutzmaßnahmen sorgfältig.