Welches Hormon sorgt für braune Haut?

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Östrogen und Progesteron, bekannt als weibliche Hormone, beeinflussen die Hautfarbe maßgeblich. Sie stimulieren die Melaninproduktion und können so zur Entstehung von Pigmentflecken beitragen. Obwohl Hormone eine bedeutende Rolle spielen, sind sie selten die alleinige Ursache für eine verstärkte Hautpigmentierung. Andere Faktoren wirken oft unterstützend.

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Die Sonne küsst die Haut: Welches Hormon sorgt für Bräune?

Während Östrogen und Progesteron, die prominentesten weiblichen Geschlechtshormone, oft im Zusammenhang mit Hautveränderungen genannt werden, sind sie nicht direkt für die Bräunung der Haut verantwortlich. Sie können zwar die Melaninproduktion beeinflussen und somit die Entstehung von Pigmentflecken wie Melasma (Schwangerschaftsmaske) begünstigen, doch die eigentliche Bräune entsteht durch ein anderes Hormon: Melanocortin-1 (MC1R).

Dieses Hormon spielt die Hauptrolle im Bräunungsprozess. UV-Strahlung der Sonne aktiviert die Melanozyten, die Pigmentzellen in unserer Haut. Diese produzieren daraufhin Melanin, das braune Pigment, welches unsere Haut vor weiterer Sonneneinstrahlung schützt. MC1R reguliert diesen Prozess und bestimmt, welche Art von Melanin produziert wird: Eumelanin (braun-schwarzes Pigment) oder Phäomelanin (rot-gelbes Pigment).

Personen mit einer genetisch bedingten Variation des MC1R-Rezeptors produzieren vermehrt Phäomelanin und weniger Eumelanin. Dies führt zu hellerer Haut, roten Haaren und Sommersprossen, und diese Personen bräunen weniger stark und sind anfälliger für Sonnenbrand. Im Gegensatz dazu produzieren Menschen mit einer anderen Variante des MC1R-Rezeptors mehr Eumelanin, was zu dunklerer Haut und besserem Sonnenschutz führt.

Östrogen und Progesteron können zwar indirekt die Pigmentierung beeinflussen, indem sie die Empfindlichkeit der Melanozyten auf MC1R verändern, doch die Bräune selbst ist eine Reaktion auf UV-Strahlung, gesteuert durch MC1R. Weitere Faktoren, die die Hautpigmentierung beeinflussen, sind:

  • Genetische Veranlagung: Die Gene bestimmen die Menge und Art des produzierten Melanins.
  • Sonnenexposition: Je intensiver und länger die Sonnenexposition, desto stärker die Melaninproduktion.
  • Ernährung: Bestimmte Nährstoffe wie Vitamin D und Antioxidantien können die Hautgesundheit und Pigmentierung beeinflussen.
  • Medikamente: Einige Medikamente können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und somit die Pigmentierung beeinflussen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter verändert sich die Melaninproduktion, was zu Altersflecken führen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MC1R das Schlüsselhormon für die Bräunung der Haut ist. Östrogen und Progesteron spielen zwar eine Rolle bei der Hautpigmentierung, aber nicht bei der direkten Bräunungsreaktion auf Sonnenlicht. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die Hautfarbe und -pigmentierung, und die Interaktion dieser Faktoren macht jeden Hauttyp einzigartig.