Was sind die Ursachen für den Ausbruch von Akne?

Akne: Mehr als nur ein Pickel – Ursachen und Auslöser der Hauterkrankung

Akne vulgaris, im Volksmund schlicht als Akne bekannt, ist mehr als nur eine lästige Hauterscheinung. Sie ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die sich in talgdrüsenreichen Bereichen wie Gesicht, Hals, Brust und Rücken manifestiert. Charakterisiert durch Pickel, Mitesser (Komedonen) und Pusteln, beeinträchtigt Akne oft das Selbstbewusstsein und kann in manchen Fällen sogar Narben hinterlassen. Obwohl sie vornehmlich in der Pubertät auftritt, kann Akne in jedem Alter entstehen und betrifft Menschen aller Ethnien. Aber was sind die eigentlichen Ursachen für diesen weit verbreiteten Hautzustand?

Die Entstehung von Akne ist komplex und multifaktoriell. Im Wesentlichen basiert sie auf einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die in einer Art Teufelskreis die Haut aus dem Gleichgewicht bringen:

1. Überproduktion von Talg (Sebum):

Die Talgdrüsen der Haut produzieren Sebum, ein öliges Sekret, das die Haut geschmeidig hält und vor Austrocknung schützt. Bei Akne-Patienten produzieren diese Drüsen jedoch oft übermäßig viel Talg. Dieser Überschuss, kombiniert mit abgestorbenen Hautzellen, führt zur Verstopfung der Haarfollikel.

2. Verhornungsstörung (Hyperkeratose):

Eine weitere Ursache ist eine Verhornungsstörung, bei der sich die Hautzellen (Keratinozyten) schneller vermehren und schlechter abstoßen als normal. Diese abgestorbenen Hautzellen lagern sich in den Haarfollikeln ab und verstopfen diese zusätzlich, wodurch Mitesser entstehen können – offene Mitesser (Blackheads) durch die Oxidation des Melanins und geschlossene Mitesser (Whiteheads) unter der Hautoberfläche.

3. Bakterienbesiedlung:

Der in verstopften Follikeln angesammelte Talg bietet ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien, insbesondere Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes), ein Bakterium, das natürlicherweise auf der Haut vorkommt. Eine übermäßige Vermehrung dieser Bakterien führt zu Entzündungsreaktionen, die sich als Rötungen, Schwellungen und Eiterpusteln manifestieren.

4. Entzündung:

Die bakterielle Besiedlung und die Ansammlung von Talg und abgestorbenen Hautzellen lösen eine Entzündungsreaktion im umliegenden Gewebe aus. Diese Entzündung ist der Hauptgrund für die schmerzhaften, entzündeten Pickel und Pusteln, die typisch für Akne sind.

Weitere Einflussfaktoren:

Neben den oben genannten Hauptursachen gibt es noch weitere Faktoren, die das Auftreten oder die Schwere von Akne beeinflussen können:

• Hormone: Hormonelle Veränderungen, insbesondere während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menstruation, können die Talgproduktion stimulieren und Akne begünstigen. Androgene, männliche Geschlechtshormone, spielen hier eine Schlüsselrolle.
• Genetische Veranlagung: Akne neigt dazu, familiär gehäuft aufzutreten. Wenn Eltern oder Geschwister an Akne leiden, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch die Nachkommen betroffen sind.
• Ernährung: Obwohl der Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne lange Zeit umstritten war, deuten aktuelle Studien darauf hin, dass bestimmte Lebensmittel, wie beispielsweise Milchprodukte und stark zuckerhaltige Lebensmittel, Akne verschlimmern können.
• Stress: Stress kann hormonelle Veränderungen auslösen und somit indirekt Akne beeinflussen.
• Medikamente: Einige Medikamente, wie beispielsweise Kortikosteroide oder bestimmte Antidepressiva, können Akne als Nebenwirkung haben.
• Umweltfaktoren: Umweltverschmutzung und bestimmte kosmetische Produkte können die Poren verstopfen und Akne fördern.
• Hautpflege: Falsche oder aggressive Hautpflege kann die Hautbarriere schädigen und Akne verschlimmern.

Fazit:

Akne ist eine komplexe Hauterkrankung, deren Ursachen vielfältig sind. Ein Zusammenspiel aus Überproduktion von Talg, Verhornungsstörungen, Bakterienbesiedlung und Entzündung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hormonelle Veränderungen, genetische Veranlagung, Ernährung, Stress und Umweltfaktoren können die Entstehung oder Schwere von Akne zusätzlich beeinflussen. Die Kenntnis dieser Ursachen und Einflussfaktoren ist entscheidend für eine effektive Behandlung und Vorbeugung von Akne. Eine individuelle Beratung durch einen Dermatologen ist empfehlenswert, um die bestmögliche Therapie zu finden und langfristig die Hautgesundheit zu verbessern.

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