Warum werden manche Hauttypen nicht braun?

14 Sicht
Hautdicke beeinflusst die Bräunung: An Körperpartien mit dickerer Epidermis, wie dem Po, findet eine langsamere Melaninproduktion statt als an dünnerer Haut, beispielsweise am Rücken. Gleiche Sonneneinstrahlung führt somit zu unterschiedlicher Bräunungsintensität. Die Melaninbildung reagiert differenziert auf UV-Strahlung.
Kommentar 0 mag

Das Geheimnis der ungebräunten Haut: Warum manche Stellen einfach nicht braun werden

Die Sommerzeit lockt mit goldbrauner Haut, doch nicht alle Körperpartien zeigen sich gleichermaßen sonnengeküsst. Während der Rücken schon nach wenigen Sonnenstunden einen leichten Bräunungston aufweist, bleibt der Po auffallend blass. Dieser Unterschied liegt nicht an mangelndem Sonnenlicht, sondern an den individuellen Eigenschaften unserer Haut. Die entscheidende Rolle spielt dabei die Dicke der Epidermis, der obersten Hautschicht.

Die Epidermis ist nicht überall gleich dick. An Stellen wie dem Po, den Handflächen und Fußsohlen ist sie deutlich dicker als beispielsweise am Rücken, Dekolleté oder den Schultern. Diese unterschiedliche Dicke beeinflusst die Melaninproduktion, den Prozess, der für die Bräunung verantwortlich ist. Melanin ist ein körpereigenes Pigment, das die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützt und gleichzeitig für die Färbung verantwortlich ist. Die UV-Strahlung regt die Melanozyten, spezialisierte Zellen in der Epidermis, zur Melaninproduktion an.

Doch dieser Prozess ist an die Hautdicke gekoppelt. In einer dicken Epidermis müssen die UV-Strahlen einen längeren Weg zurücklegen, bis sie die Melanozyten erreichen. Dadurch wird die Stimulation der Melaninproduktion abgeschwächt. Vereinfacht gesagt: Die gleiche Menge an Sonnenstrahlung führt an einer dünneren Hautstelle zu einer stärkeren Melaninproduktion und somit zu einer intensiveren Bräunung als an einer dickeren Stelle. Das erklärt, warum der Rücken schneller braun wird als der Po, obwohl beide gleichermaßen der Sonne ausgesetzt sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um einen rein physiologischen Prozess handelt. Die unterschiedliche Bräunungsintensität ist keine Frage von schlechter Durchblutung oder mangelnder Sonnenempfindlichkeit. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, beeinflussen aber die Grundpigmentierung und die Fähigkeit der Melanozyten, Melanin zu produzieren, nicht direkt die unterschiedliche Bräunung an verschiedenen Körperstellen. Die Hautdicke bleibt der entscheidende Faktor.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die ungleichmäßige Bräunung ist ein natürliches Phänomen, das durch die unterschiedliche Dicke der Epidermis an verschiedenen Körperpartien bedingt ist. Die Dicke der Epidermis beeinflusst die Effizienz der UV-Strahlungsabsorption und somit die Intensität der Melaninproduktion. Dies erklärt, warum manche Hautpartien trotz gleicher Sonneneinstrahlung deutlich langsamer oder weniger intensiv braun werden. Die Akzeptanz dieser natürlichen Unterschiede trägt zu einem entspannteren Umgang mit dem Thema Sonnenbräune bei.