Warum habe ich plötzlich einen Damenbart?

Warum sprießt plötzlich ein Damenbart?

Ein plötzlich auftretender oder stärker werdender Damenbart kann beunruhigend sein, ist aber meist kein Grund zur Panik. In den meisten Fällen steckt eine hormonelle Veränderung dahinter. Auch Frauen produzieren männliche Geschlechtshormone, sogenannte Androgene, wie z.B. Testosteron, allerdings in deutlich geringeren Mengen als Männer. Normalerweise werden deren Auswirkungen durch die weiblichen Hormone, Östrogen und Progesteron, überspielt. Gerät dieses empfindliche Gleichgewicht aus der Balance, können androgene Effekte, wie verstärkter Haarwuchs im Gesicht, sichtbar werden.

Die Ursachen für solche hormonellen Schwankungen sind vielfältig:

• Pubertät und Menopause: In diesen Lebensphasen kommt es zu natürlichen Hormonschwankungen, die verstärkten Haarwuchs begünstigen können.
• Schwangerschaft: Auch während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt massiv, was sich mitunter in einem verstärkten Haarwuchs äußert. Dieser bildet sich meist nach der Geburt wieder zurück.
• Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS): Diese hormonelle Störung führt häufig zu einem erhöhten Testosteronspiegel und damit verbundenem Hirsutismus, also verstärktem Haarwuchs nach männlichem Muster. Weitere Symptome von PCOS sind unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation, Akne und Gewichtszunahme.
• Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Kortison oder Anabolika, können als Nebenwirkung verstärkten Haarwuchs auslösen.
• Nebennieren- oder Eierstocktumore: In seltenen Fällen können Tumore an den Nebennieren oder Eierstöcken eine Überproduktion von Androgenen verursachen.
• Genetische Veranlagung: Manche Frauen sind genetisch bedingt anfälliger für verstärkten Haarwuchs, unabhängig von hormonellen Störungen.
• Idiopathischer Hirsutismus: In einigen Fällen kann keine eindeutige Ursache für den verstärkten Haarwuchs gefunden werden. Man spricht dann von idiopathischem Hirsutismus.

Was tun bei plötzlichem Damenbartwuchs?

Ein plötzlich auftretender oder sich verstärkender Damenbart sollte ärztlich abgeklärt werden. Der Arzt kann durch eine Blutuntersuchung den Hormonstatus überprüfen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchführen, um die Ursache zu identifizieren. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. hormonelle Therapie, Medikamente zur Hemmung des Haarwachstums oder Entfernungsmethoden wie Zupfen, Rasieren, Waxing, Laserbehandlung oder Elektroepilation.

Wichtig ist: Sich für einen Damenbart zu schämen, ist nicht nötig. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Problem, für das es Lösungen gibt. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und finden Sie gemeinsam die passende Behandlungsstrategie.