Warum erst Haarefärben, dann schneiden?
Warum erst Färben, dann Schneiden: Der Schlüssel zu perfektem Haar
Viele Friseure empfehlen und praktizieren es: Erst die Haare färben, dann schneiden. Auf den ersten Blick mag das unlogisch erscheinen, schließlich könnte man ja meinen, dass ein frischer Schnitt die perfekte Basis für eine neue Farbe schafft. Doch hinter dieser Reihenfolge steckt mehr als nur eine Laune des Friseurs – es ist eine durchdachte Strategie für ein optimales Ergebnis.
Der Hauptgrund liegt in der Belastung, die das Färben für das Haar darstellt. Egal, ob es sich um eine sanfte Tönung oder eine aufwendige Blondierung handelt, die chemischen Prozesse greifen das Haar an und machen es anfälliger für Schäden. Insbesondere die Spitzen leiden oft unter der Prozedur, werden trocken und spröde. Würde man nun zuerst schneiden und dann färben, würden diese bereits geschädigten Spitzen dem Farbauftrag ausgesetzt, was die Schädigung noch verstärken könnte.
Der Verlust wertvoller Farbe:
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Verlust von Farbe. Angenommen, man schneidet die Haare vor dem Färben um einige Zentimeter. Diese Zentimeter hätten jedoch auch gefärbt werden müssen. Nach dem Schnitt wäre die aufgetragene Farbe also umsonst gewesen, was sowohl Zeit als auch Produkt verschwendet. Man müsste nachträglich färben, um ein einheitliches Farbergebnis zu erzielen.
Individuelle Farbgestaltung durch den Schnitt:
Nach dem Schneiden erkennt man die endgültige Form der Frisur. Erst jetzt wird deutlich, welche Partien durch die Farbe besonders hervorgehoben werden sollen, um beispielsweise mehr Volumen zu erzeugen oder bestimmte Gesichtszüge zu betonen.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen Long Bob mit sanften Highlights. Würden Sie zuerst färben, bevor der Schnitt überhaupt feststeht, wäre es schwierig, die Highlights so zu platzieren, dass sie die Frisur optimal ergänzen. Durch das Färben nach dem Schnitt kann der Friseur die Farbe gezielt dort auftragen, wo sie den größten Effekt erzielt. Dies ermöglicht auch natürlichere Farbübergänge und vermeidet harte Kanten.
Weniger Produktverbrauch, weniger Belastung:
Durch die gezielte Anwendung der Farbe nach dem Schnitt wird auch weniger Produkt benötigt. Dies schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Haar, da es weniger aggressiven Chemikalien ausgesetzt ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass man genau sehen kann, wie die Farbe in den verschiedenen Partien des Haares wirkt und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reihenfolge Färben zuerst, Schneiden danach folgende Vorteile bietet:
- Schutz der Haarspitzen: Verhindert zusätzliche Schädigung bereits beanspruchter Spitzen durch die Farbbehandlung.
- Vermeidung von Farbverlust: Spart Zeit und Produkt, da kein nachträgliches Färben notwendig ist.
- Individuelle Farbgestaltung: Ermöglicht eine gezielte Platzierung der Farbe zur Betonung der Frisurform.
- Natürlichere Farbübergänge: Trägt zu einem harmonischen und natürlichen Gesamteindruck bei.
- Weniger Produktverbrauch: Schont sowohl den Geldbeutel als auch das Haar.
Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel. Bei sehr radikalen Veränderungen der Haarlänge oder bei bestimmten Färbetechniken kann es sinnvoll sein, zuerst zu schneiden. Im Zweifelsfall ist es jedoch immer ratsam, sich vom Friseur beraten zu lassen, um die optimale Vorgehensweise für die individuellen Bedürfnisse des Haares zu bestimmen. Denn am Ende zählt das Ergebnis: gesundes, glänzendes Haar in der Wunschfarbe und mit dem perfekten Schnitt.
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