Wann darf man keine Haarefärben?
Seit 2011 schützt eine EU-Verordnung junge Menschen unter 16 vor potenziell schädlichen Inhaltsstoffen in Haarfärbemitteln. Diese Einschränkung, die von vielen Innungsverbänden unterstützt wird, verbietet den Verkauf solcher Produkte an diese Altersgruppe, selbst in Drogeriemärkten. Ziel ist es, mögliche allergische Reaktionen oder langfristige gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Wann Vorsicht geboten ist: Haarefärben – Mehr als nur eine Frage des Alters
Das Färben der Haare ist für viele Menschen ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit, ein modisches Statement oder einfach eine Möglichkeit, sich selbst neu zu erfinden. Doch hinter dem Wunsch nach einer neuen Haarfarbe verbirgt sich auch eine Verantwortung, denn Haarfärbemittel sind nicht immer harmlos. Neben der Altersbeschränkung, die seit 2011 in der EU gilt, gibt es noch weitere Situationen, in denen man besser auf das Färben der Haare verzichten sollte oder zumindest besondere Vorsicht walten lassen muss.
Die Altersgrenze: Ein wichtiger Schutz für junge Menschen
Wie Sie bereits erwähnt haben, schützt eine EU-Verordnung seit 2011 junge Menschen unter 16 Jahren vor potenziell schädlichen Inhaltsstoffen in Haarfärbemitteln. Diese Einschränkung ist aus gutem Grund eingeführt worden. Die Haut von Kindern und Jugendlichen ist empfindlicher und durchlässiger als die von Erwachsenen. Dadurch können Schadstoffe leichter in den Körper gelangen und möglicherweise allergische Reaktionen oder langfristige gesundheitliche Risiken verursachen. Es ist daher unerlässlich, diese Altersgrenze zu respektieren und als Elternteil oder Erziehungsberechtigter darauf zu achten, dass junge Menschen keinen Zugang zu Haarfärbemitteln haben.
Weitere Situationen, in denen Vorsicht geboten ist:
Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle. Auch in anderen Situationen sollte man beim Haarefärben vorsichtig sein oder es ganz vermeiden:
- Allergische Reaktionen: Vor jeder Coloration, insbesondere bei Erstbenutzung eines Produkts, ist ein Allergietest (Patch-Test) unerlässlich. Tragen Sie eine kleine Menge des Färbemittels auf eine unauffällige Stelle der Haut auf, z.B. in der Armbeuge, und warten Sie 48 Stunden. Treten Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen auf, sollten Sie das Produkt auf keinen Fall verwenden.
- Empfindliche Kopfhaut: Wenn Sie unter einer gereizten, entzündeten oder geschädigten Kopfhaut leiden (z.B. durch Schuppenflechte, Ekzeme oder Sonnenbrand), sollten Sie das Haarefärben so lange vermeiden, bis sich die Haut wieder beruhigt hat. Die Chemikalien in den Färbemitteln können die ohnehin schon gereizte Haut zusätzlich belasten.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten. Zwar gibt es keine eindeutigen Beweise für schädliche Auswirkungen auf das Kind, dennoch können einige Inhaltsstoffe in Haarfärbemitteln potenziell in den Blutkreislauf der Mutter und somit zum Kind gelangen. Es wird daher empfohlen, während dieser Zeit auf ammoniakfreie, pflanzliche Alternativen auszuweichen oder das Haarefärben ganz zu vermeiden.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Haut empfindlicher machen oder die Wirkung von Haarfärbemitteln beeinflussen. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ihre Haare färben.
- Geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. durch Krankheit oder Medikamente) sind anfälliger für Infektionen und allergische Reaktionen. Sie sollten daher besonders vorsichtig sein und im Zweifelsfall auf das Haarefärben verzichten.
- Direkt nach chemischen Behandlungen: Nach chemischen Behandlungen wie Dauerwellen oder Glättungen sollte man der Kopfhaut eine Pause gönnen und mit dem Färben mindestens zwei Wochen warten. Die Haare sind durch die vorherige Behandlung bereits strapaziert und könnten durch eine weitere chemische Behandlung geschädigt werden.
Alternativen und Tipps für eine schonende Coloration:
Wenn Sie trotz aller Vorsicht nicht auf das Haarefärben verzichten möchten, gibt es einige Alternativen und Tipps, um die Belastung für Haare und Kopfhaut zu minimieren:
- Pflanzliche Haarfarben: Pflanzliche Haarfarben sind eine schonendere Alternative zu chemischen Färbemitteln. Sie enthalten natürliche Inhaltsstoffe wie Henna, Indigo oder Kamille und sind oft besser verträglich.
- Tönungen: Tönungen lagern sich nur an der äußeren Haarschicht an und sind daher weniger schädlich als permanente Colorationen. Sie waschen sich jedoch auch schneller wieder aus.
- Strähnchen: Strähnchen sind eine gute Möglichkeit, um Akzente zu setzen, ohne die gesamte Kopfhaut mit Chemikalien in Kontakt zu bringen.
- Professionelle Beratung: Lassen Sie sich von einem Friseur beraten. Er kann Ihnen die passenden Produkte für Ihren Haartyp und Ihre Bedürfnisse empfehlen und Ihnen Tipps für eine schonende Coloration geben.
- Pflege: Verwenden Sie nach dem Färben spezielle Pflegeprodukte für coloriertes Haar. Diese Produkte helfen, die Farbe länger zu erhalten und das Haar zu pflegen.
Fazit:
Das Färben der Haare ist nicht grundsätzlich schädlich, erfordert aber ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Verantwortung. Neben der gesetzlichen Altersbeschränkung gibt es viele weitere Situationen, in denen man vorsichtig sein oder ganz auf das Färben verzichten sollte. Informieren Sie sich gründlich über die Inhaltsstoffe der Produkte, führen Sie vorab einen Allergietest durch und achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Produkten können Sie Ihre Haare färben, ohne Ihre Gesundheit zu gefährden. Im Zweifelsfall ist die Beratung durch einen Fachmann immer empfehlenswert.
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