Ist Sodium laureth sulfat wirklich schädlich?

1 Sicht

Sodium-Lauryl-Sulfate, aggressive Tenside, bergen Risiken für Haut und Haar. Sie wirken reizend und austrocknend, was die natürliche Barriere der Haut schwächt. Zudem gibt es Bedenken bezüglich einer möglichen krebsfördernden Wirkung, obwohl hier weitere Forschung nötig ist. Vorsicht ist geboten bei Produkten mit diesen Inhaltsstoffen.

Kommentar 0 mag

Sodium Laureth Sulfat: Freund oder Feind für Haut und Haar? Eine differenzierte Betrachtung

Sodium Laureth Sulfat (SLES) ist ein Inhaltsstoff, der in zahlreichen Kosmetik- und Reinigungsprodukten zu finden ist, von Shampoos über Duschgels bis hin zu Zahnpasta. Die Versprechungen sind verlockend: eine effektive Reinigung und üppiger Schaum. Doch hinter dieser Reinigungskraft verbirgt sich eine Kontroverse. Ist SLES wirklich schädlich oder handelt es sich um übertriebene Panikmache?

Was ist Sodium Laureth Sulfat und warum wird es verwendet?

SLES gehört zur Familie der Tenside, genauer gesagt zu den anionischen Tensiden. Seine Beliebtheit rührt von seiner Fähigkeit, Wasser und Fett zu verbinden, wodurch Schmutz und Öl von Haut und Haar gelöst und abgewaschen werden können. Darüber hinaus sorgt SLES für eine reichhaltige Schaumbildung, die von vielen Verbrauchern als Zeichen für eine effektive Reinigung wahrgenommen wird.

Die Schattenseiten: Reizung, Austrocknung und potenzielle Risiken

Die Kehrseite der Medaille ist, dass SLES tatsächlich reizend auf Haut und Schleimhäute wirken kann. Durch seine stark reinigende Wirkung entfernt es nicht nur Schmutz, sondern auch die natürlichen Öle und Fette, die die Haut schützen. Dies kann zu folgenden Problemen führen:

  • Austrocknung: Die Haut verliert Feuchtigkeit und wird trocken, schuppig und juckend.
  • Irritationen: Rötungen, Brennen und Juckreiz können auftreten, insbesondere bei empfindlicher Haut.
  • Schwächung der Hautbarriere: Die natürliche Schutzfunktion der Haut wird beeinträchtigt, wodurch sie anfälliger für äußere Einflüsse wie Bakterien und Allergene wird.
  • Haarprobleme: Trockenes, brüchiges Haar, Kopfhautreizungen und vermehrte Schuppenbildung können die Folge sein.

Der Mythos der Krebsgefahr: Was ist dran?

In der Vergangenheit gab es Bedenken hinsichtlich einer möglichen krebsfördernden Wirkung von SLES. Diese Bedenken rührten von der potenziellen Verunreinigung von SLES mit 1,4-Dioxan her, einem Nebenprodukt des Herstellungsprozesses. 1,4-Dioxan gilt in hohen Konzentrationen als potenziell krebserregend.

Entwarnung? Moderne Herstellungsverfahren haben jedoch dazu geführt, dass die Konzentration von 1,4-Dioxan in SLES-Produkten in der Regel sehr gering ist und als unbedenklich gilt. Dennoch ist es ratsam, auf Produkte zu achten, die als “1,4-Dioxan-frei” gekennzeichnet sind.

Alternativen zu SLES: Sanfte Reinigung für sensible Haut

Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen zu SLES, die sanfter zur Haut sind und dennoch effektiv reinigen. Dazu gehören:

  • Coco Glucoside: Ein mildes Tensid auf Basis von Kokosöl und Zucker.
  • Lauryl Glucoside: Ähnlich wie Coco Glucoside, aber noch milder.
  • Decyl Glucoside: Ebenfalls ein mildes Tensid, gut verträglich für empfindliche Haut.
  • Sodium Cocoyl Glutamate: Ein Aminosäure-Tensid, das besonders sanft reinigt.

Fazit: Eine Frage der Balance

Ob SLES tatsächlich schädlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Konzentration im Produkt, die Häufigkeit der Anwendung und die individuelle Hautbeschaffenheit. Während manche Menschen problemlos Produkte mit SLES vertragen, reagieren andere mit Irritationen und Austrocknung.

Empfehlungen:

  • Empfindliche Haut? Greifen Sie zu Produkten ohne SLES oder mit milderen Alternativen.
  • Auf die Inhaltsstoffe achten: Lesen Sie die Inhaltsstoffliste sorgfältig durch und vermeiden Sie Produkte mit hohen SLES-Konzentrationen.
  • Weniger ist mehr: Verwenden Sie Shampoos und Duschgels sparsam und spülen Sie sie gründlich aus.
  • Feuchtigkeitspflege: Verwenden Sie nach dem Waschen eine feuchtigkeitsspendende Lotion oder Creme, um die Hautbarriere zu stärken.

Letztendlich ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und Produkte zu wählen, die der Haut guttun. Die Informationen in diesem Artikel sollen Ihnen dabei helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen und die richtige Balance zwischen effektiver Reinigung und sanfter Pflege zu finden.