Wie warm ist es in einem Flugzeug im Durchschnitt?

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Die angenehme Kabinentemperatur von circa 22 bis 24 Grad Celsius entspricht dem üblichen Büro-Klima. Trotzdem empfinden viele Fluggäste Kälte, vermutlich aufgrund reduzierter körperlicher Aktivität, die die natürliche Wärmeproduktion mindert. Bewegungsmangel begünstigt somit das Kältegefühl.

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Warum friert man im Flugzeug? Ein Blick auf die Kabinentemperatur und ihre Wahrnehmung

Die meisten Menschen stellen sich eine Flugzeugkabine als angenehm temperiert vor. Und tatsächlich: Die Zieltemperatur liegt in der Regel zwischen 22 und 24 Grad Celsius – ein Wert, der dem üblichen Büro-Klima entspricht und auf Wohlbefinden ausgelegt ist. Doch warum empfinden so viele Passagiere dennoch Kälte? Die Antwort ist komplexer als man zunächst denkt und liegt nicht allein an einer zu niedrigen Temperatur.

Die tatsächlich gemessene Temperatur in der Kabine ist nur ein Teil der Gleichung. Ein entscheidender Faktor ist die reduzierte körperliche Aktivität während des Fluges. Im Gegensatz zum Alltag, wo wir uns regelmäßig bewegen, sitzen Passagiere über Stunden nahezu bewegungslos auf ihren Sitzen. Diese Inaktivität führt zu einer deutlich geringeren Wärmeproduktion des Körpers. Unser Körper reguliert seine Temperatur unter anderem durch Muskelaktivität; ohne diese fällt die körpereigene Wärmeerzeugung ab, was zu einem subjektiven Kältegefühl führt.

Weitere Faktoren beeinflussen unsere Wärmewahrnehmung:

  • Luftfeuchtigkeit: Die Luft in Flugzeugkabinen ist sehr trocken. Trockene Luft leitet Wärme besser ab als feuchte Luft, was zu einem verstärkten Kältegefühl beitragen kann. Dieser Effekt wird durch die Druckkabine verstärkt, die die Luftfeuchtigkeit auf ein Minimum reduziert.

  • Luftzirkulation: Die Klimaanlage verteilt die Luft im Flugzeug. Sitzt man direkt im Luftstrom eines Ventilators, kann dies zu einem verstärkten Kälteeindruck führen, selbst wenn die Durchschnittstemperatur angenehm ist.

  • Individuelle Wahrnehmung: Die Empfindlichkeit gegenüber Kälte ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Alter, Stoffwechsel und Gesundheitszustand spielen dabei eine Rolle. Was der eine als angenehm empfindet, kann für den anderen zu kühl sein.

  • Bekleidung: Die Wahl der Kleidung ist entscheidend. Leichte Kleidung und offene Schuhe verstärken das Kältegefühl, während warme Schichten und Socken den Körper besser schützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die subjektive Kälteempfindung in einem Flugzeug nicht allein von der Zieltemperatur der Klimaanlage abhängt. Bewegungsmangel, trockene Luft, Luftzirkulation und individuelle Faktoren spielen eine ebenso wichtige Rolle. Eine warme Jacke und vielleicht ein paar leichte Dehnübungen während des Fluges können daher Wunder bewirken und das Reiseerlebnis deutlich angenehmer gestalten. Die tatsächliche Temperatur von 22-24 Grad Celsius ist ein Durchschnittswert und repräsentiert nicht die individuelle Wärmeempfindung jedes einzelnen Passagiers.