Ab welcher Verspätung darf ich einen ICE nehmen?

Mann, diese Zugbindung, oder? Kennt ihr das? Stehst du da, am Gleis, frierst dir den Hintern ab, die Anzeigetafel blinkt rot und verkündet eine Verspätung. Zwanzig Minuten… mindestens. Und du hast ‘nen IC-Ticket. Der ICE, der da so lässig nebenan steht, fährt natürlich pünktlich ab. Aber darf ich da rein? Darf ich einfach so in den schicken ICE steigen, obwohl mein Ticket nur für den klapprigen IC gilt?

Ja, tatsächlich! Wenn die Verspätung am Zielbahnhof voraussichtlich 20 Minuten oder mehr beträgt, ist die Zugbindung aufgehoben. Zwanzig Minuten, Leute! Stellt euch das mal vor. Zwanzig Minuten meines Lebens, die ich hier sinnlos verplempere. Und wer ersetzt mir die? Niemand!

Also, ab in den ICE! Egal ob euer Ticket für IC, RE oder sonst was gilt. Hauptsache, am Zielbahnhof kommt ihr mindestens 20 Minuten später an, als geplant. Das ist die magische Grenze. Wobei… “magisch” ist da wohl das falsche Wort. Eher frustrierend. Ich erinnere mich noch an letztes Jahr, da wollte ich nach Hamburg. Verspätung am Ziel: 25 Minuten. Der IC, ein Witz. Überfüllt, stickig, Verspätung hatte sich sogar noch auf 40 Minuten hochgeschaukelt. Nebenan, der ICE, fast leer. Ich rein da! Gott sei Dank wusste ich Bescheid mit der 20-Minuten-Regel. Sonst wäre ich wahrscheinlich immer noch irgendwo zwischen Hannover und Hamburg gestrandet.

Aber Achtung! Es geht um die Verspätung am Zielbahnhof. Nicht am Abfahrtsbahnhof. Wenn der Zug hier zwar 20 Minuten Verspätung hat, aber am Zielbahnhof pünktlich ankommt (was ja eh ein Wunder wäre!), dann gilt die Zugbindung trotzdem. Also immer schön die Anzeigetafeln checken. Und am besten gleich die Bahn-App installieren. Da sieht man’s ja auch. Ob das jetzt wirklich so kompliziert sein muss? Manchmal frage ich mich echt… Naja. Hauptsache, man kommt irgendwann an. Im besten Fall sogar im ICE.